GewichthebenMara Strzykala wird Neunte bei der EM in Jerewan

Gewichtheben / Mara Strzykala wird Neunte bei der EM in Jerewan
Die Luxemburgerin erzielte ein Gesamtergebnis von 156 kg Foto: Isaac Morillas Photo

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Die Luxemburgerin Mara Strzykala hat bei der Gewichtheber-Europameisterschaft in Jerewan (Armenien) ein Topresultat gefeiert. Bei 16 Starterinnen in der Klasse bis 49 kg belegte sie den neunten Platz. Die Klasse gewann die Rumänin Mihaela ­​​​​​​​Valentina Cambei mit 92-106-188 kg. Es folgte die Italienerin Giulia Imperio mit 83-100-183 kg.

Wie die Stemmerin berichtete, ging dem Wettbewerb eine turbulente und kurze Vorbereitung voraus. Da sie alleine angereist war, stand ihr bei der EM vonseiten des Organisators ein persönlicher Volunteer tatkräftig zur Seite. So lernte sie auch die Gastfreundlichkeit Armeniens kennen. Die verkürzte Vorbereitungsphase zur EM nach einer Krankheit, während der Strzykala dennoch ihrem Verein KSV Grünstadt aus der 2. Bundesliga zur Verfügung stand und dabei half, ins Finale zu kommen, waren nicht ganz leistungsfördernd, wurde aber mit dem Luxemburger Trainer Claude Tritz gut gemeistert. Den Durchbruch sollte sie dann aber erleben, als sie in der Trainingsgruppe in Leimen unter der Leitung von Almir Velagic zu mehr Stabilität in ihren Versuchen gelangte.

Der Wettkampfverlauf war im Reißen optimal. Dank dem Fachwissen und den Erfahrungen von Trainerin Sabine Küsterer wurden das Aufwärmen und die Auswahl der Versuche anders als bisher gestaltet. Strzykala zeigte sich in Armenien sowohl mental als auch körperlich gut vorbereitet. Ihre Devise lautete, einen sauberen und souveränen Wettkampf auf dieser großen Bühne abzuliefern. So startete sie mit einem Sicherheitsversuch von 64 kg optimal in den Wettkampf. Dann ließ sie 67 kg auflegen, was einem neuen Rekord gleichkam.

Die ehrgeizige Stemmerin wollte sich damit aber nicht begnügen und packte die 69 kg an. „Das Selbstbewusstsein und die Kraft, um die 70 kg anzugehen, waren da und ich habe dieses Gewicht bereits im Training gemeistert. Da wir aber einen weiteren sauberen und sicheren Versuch verbuchen wollten, fiel die Entscheidung auf 69 kg“, berichtet die Athletin gegenüber dem Tageblatt. Somit gingen ein neuer Landesrekord und drei gütige Versuch im Reißen auf ihr Konto. Die Weichen für ein gutes Gesamtergebnis waren gestellt.

Nächstes Ziel: 90 kg im Stoßen

Dann stand das Stoßen an. Hier beschlossen die Stemmerin und ihre Trainerin, statt der ursprünglich geplanten 84 kg lieber 83 kg als Opener aufzulegen, die dann auch technisch einwandfrei über die Bühne gingen. Auch die Steigerung auf 87 kg war kein Problem – ein sehr bemerkenswertes Ergebnis, vor allem wenn man bedenkt, dass die Sportlerin unter 49 kg wiegt. „Der Ausstoß ging leicht nach vorne, blieb aber im kontrollierten Bereich und ich konnte ausbessern“, blickt Strzykala nach dem Wettkampf zurück. Eigentlich waren für den dritten und letzten Versuch 90 kg vorgesehen, doch aus Sicherheitsgründen blieb die Athletin bei 89. Leider fehlten hier die nötige Spannung und der zweite Zug, sodass sie in der Hocke sitzen blieb und den Versuch abbrechen musste.

Dennoch sind die Augen schon kurz nach dem Wettkampf auf das nächste Ziel gerichtet. Am nächsten Wochenende findet das Bundesliga-Finale statt. Hier will sie die 90 kg im Stoßen zur Hochstecke bringen und mit dem KSV Grünstadt den Sieg feiern. Dies ist ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte und auch in der Geschichte des Luxemburger Verbands PWFL. Noch nie hat eine luxemburgische Gewichtheberin ein vergleichbares Resultat erzielen können. Auf ihrem Höhenflug will Strzykala somit ihrem Umfeld, dem Trainerstab, Verband und Coach das Vertrauen zurückgeben, das sie in sie gesetzt haben.


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