Radsport Kevin Geniets nach seinem Sieg in Marseille: „Ich will auf dieser Welle weiterreiten“ 

Radsport  / Kevin Geniets nach seinem Sieg in Marseille: „Ich will auf dieser Welle weiterreiten“ 
Kevin Geniets setzte sich beim Grand Prix Cycliste la Marseillaise im Sprint gegen Alex Baudin durch Foto: Groupama-FDJ/X

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Kevin Geniets hat am Sonntag beim Grand Prix Cycliste la Marseillaise (1.1) seinen ersten Profisieg neben den beiden bisherigen Landesmeistertiteln feiern dürfen. Im Gespräch mit dem Tageblatt kommt er einen Tag nach dem persönlichen Erfolg auf das Rennen zurück. 

So richtig wusste Kevin Geniets am Sonntag nach der Zielankunft nicht, wohin mit seinen Emotionen. Erst der Siegesschrei, dann kullerten die Tränen, um schlussendlich doch mit einem Lächeln im Zielbereich gefilmt zu werden. Der erste Profisieg, abseits der Landesmeistertitel 2020 und 2021, war für Geniets „etwas sehr Spezielles“. Einen Tag später kann der 27-Jährige seine Emotionen schon besser einordnen. „Es ist schon viel Druck, der von mir abfällt“, sagt Geniets am Montagnachmittag im Gespräch mit dem Tageblatt. „Nach sechs Jahren ohne Sieg hatte ich schon darüber nachgedacht, ob Siegen einfach nichts für mich ist. Vielleicht sollte ich nie gewinnen. Da verzweifelt man schon. Wenn du es dann aber hinbekommst, ist das schon einzigartig.“

Nach einer erfolgreichen Flucht setzte er sich nach 167,5 Kilometern rund um Marseille gegen seinen Begleiter, den Franzosen Alex Baudin (Ag2r), im Sprint durch. „Zehn Kilometer vor dem Ziel wusste ich, dass sie von hinten nicht mehr herankommen würden. Im Sprint war ich mir dann sicher. Ich habe mir im Kopf gesagt, dass ich so weit gekommen bin und das Rennen jetzt nicht mehr verlieren werde.“

Nächstes Rennen im Fokus 

Geniets hatte im Vorfeld das Vertrauen der Verantwortlichen von Groupama-FDJ bekommen. Für die ersten Rennen der Saison geht er als Kapitän in die Rennen – das Vertrauen konnte er also gleich im ersten Rennen der Saison zurückzahlen. „Ich weiß nun, dass ich Rennen gewinnen kann. Ich hatte letztes Jahr nach der Tour de France an Selbstvertrauen verloren. Dieser Sieg jetzt ist enorm wichtig für mich persönlich. Ich hoffe, dass das ein „Déclic“ für die Zukunft ist. Die Form ist sehr gut, die Werte sind es auch. Aber wenn du Rennen gewinnen willst, geht es um mehr als nur darum, wie viel Druck du auf die Pedale bekommst.“ 

Wenn du Rennen gewinnen willst, geht es um mehr als nur darum, wie viel Druck du auf die Pedale bekommst 

Kevin Geniets

In den letzten Wochen hat sich Geniets auf einen solchen Moment vorbereitet. „Ich war noch mal drei Wochen auf Teneriffa, also drei Wochen auch nicht zu Hause. Ich habe komplett isoliert gelebt und nur egoistisch an mir selbst gearbeitet. Dass das dann belohnt wird, ist schön. Ich weiß, dass der Sport nicht immer direkt belohnt – dass es bei mir aber der Fall ist, ist schon was Besonderes.“ 

Lange Zeit, sich auszuruhen, hat Geniets nicht. Am Mittwoch startet bereits die Etoile de Bessèges (2.1), die er 2020 bereits auf Platz vier beendete. „Ich will auf dieser Welle weiterreiten“, gibt Geniets vor. „Man muss natürlich realistisch bleiben und nicht mit zu viel Motivation in das Rennen gehen. Sonst wird das auch nichts. Ich muss ruhig bleiben. Die Beine sind gut, das werden sie auch in den nächsten Tagen sein.“ Und dann weiß Geniets: „Vielleicht kann ich dann noch mal die Hände heben.“

josy.mersch.lu
30. Januar 2024 - 18.49

"L'appétit vient en mangeant !" Endlich bei den Profis wieder ein Sieg für das kleine Luxemburg ! Dass Kevin vorher Arnaud DEMARE immer zu den Siegen verholfen hat, kommt Ihm jetzt zugute. Bewundere seinen Fleiss und Ausdauer und grossen Motor ! Das könnte noch was werden ! Gratuliere herzlich. Weiter so !