Gréngewald HostertGefühlsachterbahn vergessen machen: Tessy Hetting und Hostert wollen ersten Pokalsieg

Gréngewald Hostert / Gefühlsachterbahn vergessen machen: Tessy Hetting und Hostert wollen ersten Pokalsieg
Seit letztem Samstag haben Tessy Hetting und Hostert Gewissheit, dass sie das Finale in der Coque bestreiten werden Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Die Affäre um den Ausgang der Halbfinalpartie zwischen Hostert und Düdelingen hat dem Damen-Basketball einige turbulente Wochen bereitet. Seit Samstag steht fest, dass das Endspiel der Coupe des Dames stattfinden wird und sich Hostert und Bartringen hier gegenüberstehen werden. Die Damen des Gréngewald wollen dabei die Gefühlsachterbahn vergessen machen.

Im Vorfeld des Endspiels der Coupe des Dames kommt man nicht umher, über das zu sprechen, was sich in den vergangenen Wochen ereignet hat. Denn die Zeit zwischen dem berüchtigten Halbfinale am 29. Januar und dem Finale am Samstag ist an keinem der Involvierten spurlos vorbeigegangen, so auch nicht an den Spielerinnen des Gréngewald Hostert. „Es war eine spezielle Situation, in der wir versucht haben, uns so gut wie möglich auf die Meisterschaftsspiele zu konzentrieren, doch wurde vor dem Training natürlich auch darüber geredet, ob es etwas Neues gibt, ob wir nun spielen oder nicht“, erklärt Co-Kapitänin Tessy Hetting.

Die Ungewissheit wurde schließlich am Samstag beendet, denn mit dem Urteil des nationalen Sportgerichts CLAS, das die Wertung der Halbfinalbegegnung für gültig erklärte und den Sieg des Gréngewald somit bestätigte, war der Weg für das Finale frei. „Als wir die Nachricht erhielten, war die Erleichterung wirklich groß und man konnte auch vom Kopf her anfangen, sich darauf vorzubereiten.“ Denn mit so einer schnellen Entscheidung hatte kaum noch jemand gerechnet: „Ich selbst kann mich, seit ich dabei bin, an keinen Fall der FLBB bei der CLAS erinnern. Deshalb wusste man auch nicht so wirklich, wo man dran war. Als es hieß, dass es bis zu drei Monate dauern könnte, ging die Stimmung im Team tatsächlich runter. Als der Termin dann so schnell feststand, war die Hoffnung wieder da. Es war ein wenig eine Achterbahn der Gefühle.“ Dabei betont die 36-Jährige, dass man klubintern die ganze Sache gut verwaltet hat: „Man war wirklich bemüht, die Angelegenheit so gut es ging vom Team fernzuhalten, und wir wissen, dass es den Verein sehr viele Stunden an Arbeit gekostet hat.“

Noch kein Pokalsieg

Dass man nun, wie ursprünglich geplant, am Samstag in der Arena der Coque vor den Herren spielen kann, freut den ganzen Verein. „Das Finale zu einem späteren Zeitpunkt auszutragen, in einem anderen Kader, wäre nicht das Gleiche, die Stimmung wäre auf jeden Fall anders gewesen. So etwas lebt auch von dem Event, das drumherum stattfindet“, meint die Co-Kapitänin.

Sieht man sich den bisherigen Saisonverlauf an, so läuft der Gréngewald in der Arena sicherlich als Favorit auf. Dass der Pokal aber seine eigenen Gesetze hat und die Sparta eine starke Saison bestreitet, das weiß Tessy Hetting nur zu gut. Immerhin hat Hostert eines von zwei Spielen in dieser Spielzeit ausgerechnet gegen den Finalkonkurrenten verloren. „Sie sind offensiv sehr stark, da wird es auf die Verteidigung ankommen. Das haben wir in unserem ersten Saisonspiel gemerkt. Wir lagen weit in Führung, konnten sie dann aber nicht mehr stoppen.“ Für die ältere Hetting-Schwester wird es im Endspiel somit vor allem auf die eigene Defensive ankommen: „Wir müssen sie in ihren offensiven Möglichkeiten einschränken, ihnen ihre Stärken wegnehmen. Das haben wir in der Meisterschaft in beiden Partien nur jeweils eine Halbzeit lang geschafft. Dieses Mal muss es über 40 Minuten funktionieren.“

Dabei gab es für die die Gréngewald-Damen in den letzten Wochen auch noch einmal eine größere Umstelleung. Da man Dejza James nach Italien ziehen ließ, stieß die US-Amerikanerin Shanavia Dowdell als neue Profi-Spielerin hinzu. „Sie passt gut ins Team, mit ihr ist die Stimmung jedenfalls anders. Sie ist einfach ein Charakter, der immer gut gelaunt ist“, erzählt Tessy Hetting. „Auch wenn wir bisher kaum mit ihr gespielt haben, verlaufen die Trainings gut und wir sind optimistisch, dass es gut klappen wird.“

Ein Pokalsieg wäre für die routinierte Luxemburgerin übrigens eine Premiere. Auch wenn sie bereits mit Esch und zuletzt 2019 mit dem Gréngewald im Finale stand, ging Tessy Hetting bisher in den Endspielen jeweils als Verliererin vom Platz. 2020 wurde das Finale gegen Esch bekanntlich aufgrund der Pandemie kurzfristig abgesagt. Auch für Schwester Lisy wäre es ein erste Pokaltriumph. Einen neuen Anlauf gibt es nun am Samstag ab 17 Uhr. Dabei erwartet die 36-Jährige eine spannende Partie: „Für mich gibt es gerade bei Spielen in der Arena keinen Favoriten, die Chancen werden am Samstag bei 50 zu 50 stehen und da wird auch die Tagesform ausschlaggebend sein“