GeldwäscheverdachtBankverbindungen zur Verfügung gestellt: In Luxemburg wurden zehn „Geld-Esel“ festgenommen

Geldwäscheverdacht / Bankverbindungen zur Verfügung gestellt: In Luxemburg wurden zehn „Geld-Esel“ festgenommen
Großspurige Angebote im Internet haben selten einen seriösen Hintergrund Foto: Pixabay

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Menschen, die mutmaßlich zugelassen haben, dass über ihre Bankverbindungen kriminelle Machenschaften betrieben wurden, sind in Luxemburg festgenommen worden. Die Polizei ruft dazu auf, bei verlockenden Angeboten Vorsicht walten zu lassen.

Im Zusammenhang mit zahlreichen Fällen von betrügerischen E-Mails, deren Verfasser auf persönliche Daten aus sind („Phishing-Mails“) und „Enkeltrick“-Betrügern sind zehn mutmaßliche „Money Mules“ festgenommen worden. Mit dem Begriff, der etwa mit „Geld-Transport-Esel“ übersetzt werden kann, sind Menschen gemeint, die den Drahtziehern hinter den Gaunereien ihre Bankkonten oder -karten zur Verfügung stellen – nicht immer im vollen Wissen, wozu ihre Bankverbindungen genutzt werden.

Wie die Polizei am Montag (27.11.) mitgeteilt hat, fanden die Festnahmen zwischen dem 13. und 23. November statt. Vorangegangen waren Vorermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, die in Zusammenarbeit mit der Finanzermittlungseinheit („Cellule de renseignement financier“) schließlich zum Zugriff führten.

„Viele der mutmaßlichen Täter, die verdächtigt werden, Erträge aus Straftaten […] gewaschen zu haben, wurden in Sicherungsverwahrung genommen“, heißt es vonseiten der Polizei. Weiterhin heißt es: „Um an die Erlöse aus ihren Straftaten zu gelangen, nutzen Täter von Phishing-Angriffen und anderen Betrügereien eine operative Geldwäschestruktur, die auf verschiedenen Ebenen organisiert und strukturiert ist.“ Eine „beträchtliche Anzahl von Einwohnern Luxemburgs“ sei daran beteiligt. Rekrutiert würden diese hauptsächlich über Snapchat oder andere soziale Netzwerke und Messaging-Plattformen wie Telegram. Bei den als „Mules“ tätigen Mittelsleuten handele es sich meist um junge Menschen oder Menschen in prekären finanziellen Verhältnissen.

Einfache Grundregeln

In ihrer Mitteilung erinnert die Polizei daran, „dass die Weitergabe des eigenen Kontos und/oder der Bankkarte an Dritte gegen eine finanzielle Vergütung zur Weitergabe betrügerisch überwiesener Gelder strafbar sein kann“.

Neben dem Einfrieren von Bankkonten und der Beschlagnahmung von Geldern drohe Personen, denen Geldwäsche vorgeworfen wird, bis zu fünf Jahren Gefängnis sowie eine Geldstrafe von bis zu 1.250.000 Euro sowie der Zwangseinzug gemäß Artikel 31 des Strafgesetzbuches.

Damit Bürger erst gar nicht in die Mühlen der Justiz geraten, erinnert die Polizei an folgende Grundregeln:

  1. Hüten Sie sich vor lukrativen Angeboten, mit denen Sie angeblich schnell und einfach Geld verdienen können!
  2. Machen Sie Ihr Konto niemals Dritten zugänglich!
  3. Geben Sie Ihre Bankdaten nicht an unbekannte Personen weiter!
  4. Überweisen Sie niemals Gelder, deren Herkunft Sie nicht kennen!
  5. Überweisen Sie niemals auf Anfrage eines Dritten Geld auf ein Konto, das Sie nicht kennen!
  6. Wenn Sie betrogen wurden oder vermuten, dass Sie als Geldkurier missbraucht wurden, stoppen Sie alle Arten von Transaktionen und wenden Sie sich sofort an die Polizei!

Eine Website der Polizei mit Informationen zu Betrugsmaschen, die sich vor allem an Senioren richten, finden Sie hier.