Nach dem Angriff eröffneten Helikopter der NATO aus Maschinengewehren das Feuer auf einige Angreifer, die sich auf dem Dach des Gebäudes verschanzt hatten. Dabei wurden drei Attentäter getötet, wie ein Sprecher der Militärallianz am Mittwoch mitteilte.
Daraufhin hätten sich afghanische Sicherheitskräfte auf das Hoteldach vorgearbeitet und die restlichen Aufständischen angegriffen. Die NATO-Helikopter schlugen zu, nachdem das Hotel von vier schweren Explosionen erschüttert worden war.
Zuvor hätten sechs Selbstmordattentäter das überwiegend von afghanischen Regierungsvertretern und ausländischen Gästen frequentierte Inter-Continental am Dienstagabend angegriffen, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki. Zwei der Angreifer wurden demnach kurz nach Beginn ihrer Attacke von Wachmännern getötet. Vier weitere Islamisten hätten sich entweder in die Luft gesprengt oder seien bei dem NATO-Luftangriff oder von afghanischen Sicherheitskräften getötet worden, erklärte Sedikki.
Schwer bewaffnet
Nach Angaben afghanischer Behörden waren die Selbstmordattentäter und Kämpfer schwer bewaffnet. So hätten sie unter anderem Maschinengewehre, Granatwerfer und Handgranaten mit sich geführt. Nachdem sie in das Hotel eindrangen, sprengte sich demnach mindestens einer von ihnen in die Luft. Sofort eilten Polizisten zu dem Schauplatz, die sich mehr als vier Stunden lange Feuergefechte mit den Aufständischen lieferten.
Nach Angaben Sedikkis hielten sich in dem Hotel zwischen 60 und 70 Gäste auf, darunter auch Ausländer. Sie seien Berichten zufolge in ihren Zimmern in Sicherheit gewesen, sagte der Ministeriumssprecher.
Indes beobachteten Reporter der Nachrichtenagentur, wie mindestens fünf Leichen aus dem Hotel gebracht wurden. Ob es sich bei ihnen um die Angreifer oder deren Opfer handelte, war zunächst unklar.
„Einheimische und ausländische Feinde getötet und verletzt“
Der stellvertretende Polizeichef von Kabul, Daud Amin, erklärte, dass bei dem Anschlag acht Menschen, darunter zwei Polizisten und sechs Zivilpersonen, verletzt worden seien.
Talibansprecher Sabiullah Mudschahid bekannte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AP zu dem Angriff. In einer Stellungnahme erklärte er, die Angreifer hätten „50 ausländische und einheimische Feinde getötet und verletzt“.
Vor dem Anschlag hatte in Kabul am Dienstag eine internationale Konferenz zu Bemühungen um Frieden mit den Taliban stattgefunden. Vertreter Afghanistans, Pakistans und der USA berieten über die Aussichten auf Friedensbemühungen gegenüber den radikalen Islamisten. Am Mittwoch ist eine weitere Konferenz geplant, bei der es um den Einsatz einheimischer Sicherheitskräfte bis zum Jahr 2014 gehen soll.
Im Januar 2008 hatten Bewaffnete ein beliebtes Luxushotel in Kabul gestürmt und acht Menschen getötet, darunter mehrere Ausländer. Das Inter-Continental wurde Ende der 1960er Jahre eröffnet und war das erste internationale Luxushotel Afghanistans.
De Maart

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