SpaceX bringt Spionagesatelliten ins All

SpaceX bringt Spionagesatelliten ins All
(SpaceX via AP)

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SpaceX schickt erstmals eine Rakete für militärische Zwecke ins All. Der Start der Falcon-9-Rakete war erfolgreich.

Zum ersten Mal hat das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX eine Rakete mit militärischer Ladung ins All geschickt. Nachdem der ursprünglich für Sonntag geplante Start wegen eines defekten Sensors verschoben wurde, hob die Falcon-9-Rakete am Montagmorgen (Ortszeit, 13.15 Uhr MESZ) mit neuem Sensor in Cape Canaveral in Florida ab.

An Bord war ein nicht näher beschriebenes Objekt des Militärgeheimdienstes NRO. Zehn Minuten nach dem Start landete die erste Stufe der Rakete wieder auf dem Weltraumbahnhof. Es war die vierte unversehrte Rückkehr einer Space-X-Raketenstufe zum Boden – das Ziel des Unternehmens ist die Wiederverwertung teurer Raketenbestandteile.

Ein Kommentator von SpaceX sagte zu Bildern einer Webcam, dies sei „ein weiterer guter Tag“ für das Unternehmen. Mitarbeiter im Kontrollzentrum brachen in Jubel aus. Die Videobilder zeigten, wie sich die erste und die zweite Stufe der Rakete zweieinhalb Minuten nach dem Start in der Luft voneinander trennten. Der größere Teil, der als erste Stufe bezeichnet wird, flog eine Kurve und wurde dann zurück zur Erde gelenkt. Der Raketenteil landete aufrecht in der Mitte des vorgesehenen Bereichs, der einen Durchmesser von knapp hundert Metern hat.

SpaceX hatte gegen Vergabepraxis geklagt

Der Start erfolgte im Auftrag des Nationalen Aufklärungsamtes der USA (NRO), einem militärischen Nachrichtendienst, der Spionagesatelliten herstellt und betreibt. Details zu dem ins All zu befördernden Objekt wurden nicht öffentlich, lediglich der Name NROL-76 ist bekannt.

Bislang hatte die US-Armee Satelliten für die Regierung exklusiv über die United Launch Alliance ins All befördern lassen, einen Zusammenschluss der Luftfahrtriesen Boeing und Lockheed Martin. SpaceX ging gegen diese Vergabepraxis 2014 gerichtlich vor. SpaceX erhielt nicht nur vom NRO Aufträge, sondern auch von der US-Luftwaffe, für die das Unternehmen GPS-Satelliten ins All befördern soll. Das Unternehmen des Milliardärs Elon Musk schickt seit mehreren Jahren regelmäßig unbemannte Raketen mit Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS.