Roboter soll Kühe hüten

Roboter soll Kühe hüten

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Manche Farmen in Australien sind größer als ganze Staaten in Europa. Für Kühe ist das ein Traum, doch für Farmer eher ein Albtraum. Doch jetzt kommt der Kuh-Roboter SwagBot.

SwagBot ist der neue australische Jackeroo, ein Cowboy aus Metall, Gummi und Plastik, der derzeit im Outback getestet wird. Er sieht ein wenig wie ein übergroßes Insekt auf vier Beinen aus, doch der neue SwagBot ist nichts anderes als ein elektronischer Hütehund. Die neue Erfindung des Australischen Zentrums für Feld-Robotik an der Universität von Sydney soll Rinder im Outback Australiens überwachen.

Denn die australischen Farmen, die sich teilweise über tausende Quadratkilometer erstrecken, sind oftmals schwer zu überwachen. Die berühmteste Farm, die Anna Creek Station, ist mit fast 24.000 Quadratkilometern beispielsweise mehr als halb so groß wie die Schweiz. Rund 185.000 Rinder verteilen sich auf ihrem Gelände.

Roboter soll irgendwann allein denken

Der Roboter soll aber vor allem „kleineren“ Familienbetrieben unter die Arme greifen, wo sich meist ein Ehepaar allein um eine große Farm kümmern muss. „Es kann sehr schwierig sein, viele Tiere über große Flächen hin zu überwachen“, sagte Salah Sukkarieh, der den Roboter mit seinem Team innerhalb von sechs Monaten gestaltet, entwickelt und gebaut hat. Die meisten Farmer seien zudem bereits zwischen 50 und 60 Jahre alt und somit wäre technische Unterstützung bei der harten Arbeit ein zusätzlicher Gewinn.

Der Roboter, den der Ingenieur SwagBot genannt hat, kann unebenes Terrain bewältigen und die Tiere in Richtung von Wiesen und weg von möglichen Gefahren steuern. Der Roboter reagiert dabei auf die Bewegungen der Kühe und kann sie wie ein Hund durch relativ agiles Herumfahren zusammentreiben. Doch genau in diesen Merkmalen lägen auch die Herausforderungen, wie Sukkarieh erklärte. „Wenn man es mit grasenden Rindern zu tun hat, muss der Roboter Hindernisse überwinden können, aber auch beweglich sein“, erklärte er. „Dies sind aber entgegenwirkende Ingenieurvorgaben.”

Erste Tests sehr positiv

Trotz dieser Herausforderungen, an denen das Team nach wie vor tüftelt, seien die ersten Tests aber sehr positiv verlaufen. Derzeit schätzen die Wissenschaftler, dass SwagBot in etwa zwei bis drei Jahren einsetzbar sein könnte. Bis dahin wollen die Ingenieure den Roboter noch autonomer gestalten. Derzeit muss ihn nach wie vor ein Mensch bei der Steuerung unterstützen, entweder muss er anwesend sein oder über Fernsteuerung mit Kamera aus der Distanz steuern. „Wir wollen jedoch, dass der Roboter noch mehr allein denkt, wenn er etwas unternimmt“, sagte Sukkarieh. So soll SwagBot erkennen, wenn ein Tier krank ist oder ob in dem Gras der Weiden genügend Nährstoffe sind.
Roboter verwertet Essensreste

Laut Sukkarieh werden neue Technologien wie der SwagBot oder andere Roboter aus seinem Zentrum, die Unkraut zupfen oder Äpfel zählen, in den kommenden Jahren eine immer größere Bedeutung erhalten. „Farmer sind unter Druck, qualitativ hochwertige Nahrungsmittel mit möglichst wenig Chemikalien herzustellen und die Wassernutzung zu minimieren.“ Dazu kämen das Bevölkerungswachstum – bis 2050 sollen fast zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben – und Klimaveränderungen. All das mache den Einsatz von Technologie immer wichtiger, darunter auch von Technologien, die den Überschuss von Essen überwachen.

Und der Hungry Giant?

Eine derzeit bereits ausgereifte australische Erfindung zielt deswegen in genau diese Richtung. Der sogenannte Hungry Giant, der bereits im Weißen Haus in Washington installiert wurde, ist ein Wiederverwertungssystem für die Küche, das Gemüse- und andere Essensreste dehydriert. Die Nebenprodukte der Wiederverwertung sind sauberes Wasser und Dünger für den Garten. Wirklich im Müll landen vom Ausgangsprodukt dann nur noch rund 10 bis 15 Prozent.

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