Monsterstürme über Jupiter-Polen

Monsterstürme über Jupiter-Polen
(AFP)

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Überraschende neue Erkenntnisse vom größten Planeten des Sonnensystems: Auf dem Jupiter toben laut Nasa mächtige Stürme, die möglicherweise sogar Schnee oder Hagel bringen.

Wie Forscher der US-Raumfahrtbehörde am Donnerstag (Ortszeit) in einer Erklärung mitteilten, werfen die neuen Erkenntnisse das bisherige Wissen über den Gasriesen weitgehend über den Haufen. „Da passiert so viel, das wir nicht erwartet haben“, sagte Scott Bolton, Chefwissenschaftler der Nasa-Mission „Juno“ vom Southwest Research Institute in San Antonio.

Es entwickele sich das Bild von einem „ganz neuen Jupiter“. Die Daten über die Stürme an den Jupiter-Polen lieferte die „Juno“-Sonde, die seit August vergangenen Jahres den Planeten umkreist. Der Jupiter sei eine „komplexe, gigantische, turbulente Welt“, heißt es in der Nasa-Mitteilung. Auf mehreren Seiten in den renommierten Wissenschaftsmagazinen „Science“ und „Geophysical Research Letters“ beschreiben die Forscher zudem eine Fülle von Phänomenen, die sie seit der Jupiter-Umrundung entdeckten.

Starkes Magnetfeld

Der Blick auf die Planeten-Pole brachte demnach dutzende, dichte Wirbelstürme mit Durchmessern von bis zu 1400 Kilometern zum Vorschein: „eine chaotische Szenerie heller, ovaler Merkmale“. Zudem stießen die Wissenschaftler auf „Anzeichen für Ammoniak, das aus der tiefen Atmosphäre hervorquillt und gigantische Wettersysteme bildet“. „Juno“ lieferte auch Daten zum Magnetfeld des Jupiter.

So stellte sich heraus, dass der Riese keinen klar abgrenzbaren, sondern einen unscharfen Kern hat, wie Bolton sagte. Das Magnetfeld erwies sich demnach als deutlich stärker als erwartet – zehn Mal so stark wie das der Erde. Jack Connerney, zuständig für die Erkundung des Magnetfelds, beschrieb das Feld als „klumpig“ – an einigen Stellen stärker und schwächer an anderen“.

Der rote Fleck

Die sonnenlicht-getriebene „Juno“-Raumsonde umkreist den Jupiter auf einer elliptischen Bahn. Bei der nächsten Annäherung werde sie über eine der bekanntesten Stellen des Planeten hinwegfliegen: Eine, die laut Nasa „jedes Schulkind kennt – Jupiters großen Roten Fleck“.

Die 1,1 Milliarden Dollar (knapp eine Milliarde Euro) teure Mission endet im Februar kommenden Jahres. Start war im Jahr 2011.