Schlechte Werbung für ein vor allem bei Kindern beliebtes Snack: Die Werbung für Ferreros "Milchschnitte" wurden mit dem Preis "Goldene Windbeutel" ausgezeichnet.
Foodwatch kritisiert immer wieder die Tricks der Lebensmittelproduzenten. Sie kritisiert nicht nur den Inhalt der Milchschnitte. (Foodwatch/abgespeist.de)
Activia, die Joghurt-Wunderwaffe gegen "Blähbauch" könne weder Verstopfung noch sonstige Verdauungsprobleme lösen, wettern die Konsumentenschützer. Das habe Hersteller Danone auch auf seiner US-Webseite zugeben müssen. Das Urteil von Foodwatch: "Viel Geld für wenig Nutzen". (Foodwatch/abgespeist.de)
Die Vitamine in den Kaubonbons von Nimm2 seinen nicht "wertvoll", sondern ein reiner Marketingtrick von Hersteller Storck. Im Schleckzeug habe es gerade mal 1,3 Prozent Fruchtsaft-Konzentrat – dafür umso mehr Zucker (Foodwatch/abgespeist.de)
Der Müsliriegel Corny habe mit klassischem Müsli wenig zu tun. Schon gar nicht, wenn der Riegel neben den paar wenigen Haferflocken und Nüssen aus gepufften und gepressten Mehlpops, Pflanzenfett, Aromen und insgesamt sieben Zuckerarten bestehe. (Foodwatch/abgespeist.de)
Yogurette werde mit "Gesundheit pur" beworben. Die Schoko-Stängel würden wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Tatsächlich stecken in der Yogurette genau 5,5 Prozent Erdbeergranulat. "Und das besteht aus Zucker, Fett und – naja, ein Bisschen Erdbeerpulver. (Foodwatch/abgespeist.de)
Die Frühstücksflocken Nestlé Fitness bestehen zu 35,3 Prozent aus Zucker. Das mache nicht fit sondern eher dick. (Foodwatch/abgespeist.de)
Zum Schluss noch einmal ein Ferrero-Beispiel: Die beliebten Kinder-Riegel enthalten laut Werbung "das beste aus der Milch". Das soll der Schoggi einen gesunden Anstrich verleihen. Tatsächlich enthalten die Riegel neben Milchpulver viel Zucker und Butterreinfett. Die Riegel würden es daher auf mehr Kalorien und Fett bringen als Vollmilchschokolade.
Der „Goldene Windbeutel“ für die dreisteste Werbelüge 2011 geht an die in Luxemburg beheimatete Firma Ferrero für ihre „Milch-Schnitte“. Das ergab eine von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch
initiierte Online-Abstimmung, deren Ergebnis am Freitag veröffentlicht wurde. Demnach stimmten mehr als 51.000 Verbraucher (43,5 Prozent) für die „Milch-Schnitte“. Insgesamt gaben 117.688 Menschen auf der Internetseite abgespeist.de ihre Stimme ab.
Auf Platz zwei der Etikettenschwindelliste schaffte es „Activia“ von Danone mit 28,9 Prozent der Stimmen. Auf Rang drei folgte „nimm
2“ von Storck (16,1 Prozent). Den vierten Platz der dreistesten Werbelüge heimste „Ferdi Fuchs Mini-Würstchen“ von Stockmeyer (5,9 Prozent) ein. Auf Rang fünf folgte „Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen“ von Kühne (5,7 Prozent).
Mehr Kalorien als ein Stück Sahnetorte
Nach den Worten der Leiterin der Foodwatch-Kampagne gegen Etikettenschwindel, Anne Markwardt, hat die „Milch-Schnitte“ mehr Zucker, mehr Fett und mehr Kalorien als ein Stück Schoko-Sahnetorte.
„Die Ferrero-Manager täuschen ihre Kunden nach Strich und Faden, wenn sie ein solches Produkt als sportlich leichte Zwischenmahlzeit bewerben“, sagte Markwardt. Mit einer so krass irreführenden Werbung trage Ferrero eine erhebliche Mitverantwortung dafür, dass viele Kinder als übergewichtig gelten würden.
Die Stimmabgabe lief vom 16. Mai bis zum 16. Juni 2011 auf der Internetseite
abgespeist.de. Die Organisation hatte fünf Produkte zur Wahl gestellt. Der Preis wurde zum dritten Mal vergeben. 2010 hatte die Molkerei Zott den „Goldenen Windbeutel“ für ihren „Monte Drink“ erhalten. 2009 wählten die Verbraucher Danones probiotischen Joghurt „Actimel“ zur Werbelüge des Jahres.
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