Messer-Attacke wohl ohne islamistischen Hintergrund

Messer-Attacke wohl ohne islamistischen Hintergrund
(AFP/dpa/Christof Stache)

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Die tödliche Messerattacke am Bahnhof von Grafing hatte nach ersten Ermittlungen keinen islamistischen Hintergrund.

Der 27-Jährige, der am frühen Dienstagmorgen einen Mann tötete, habe offenbar psychische Probleme und auch Drogenprobleme, teilte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München mit.

Der Mann habe seine Tat bereits eingeräumt. Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund haben die Ermittler nach Angaben Herrmanns bisher nicht. Es werde aber geprüft, ob ein politischer Hintergrund vorliege. Herrmann berichtete, dass der Mann zuletzt wegen psychischer Auffälligkeiten und wegen Drogenkonsums in Erscheinung getreten sei.

Hessen

Bei der Festnahme des Deutschen sei sein Personalausweis sichergestellt worden, aus dem ein Ort in Hessen als Wohnsitz hervorgehe. Unklar blieb zunächst aber, ob der Mann tatsächlich in dem Bundesland lebt.

Der Angreifer habe mit seinem Messer zunächst auf einen Mann in einem S-Bahn-Zug eingestochen. Dann habe er einen weiteren Mann auf dem Bahnsteig und schließlich zwei Radfahrer auf dem Bahnhofsvorplatz attackiert, sagte der Polizeisprecher.
Die vier Verletzten sind Polizeiangaben zufolge von 43 bis 58 Jahre alt. Einer von ihnen erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Ein weiterer Mann schwebte nach Angaben der Polizei noch in Lebensgefahr.

Zeugenvernehmungen

Die Befragung des Festgenommenen und von Zeugen dauerten nach Polizeiangaben zunächst an. Über Einzelheiten will das Landeskriminalamt um 15.00 Uhr auf einer Pressekonferenz in München informieren.

Die S-Bahn-Station Grafing Bahnhof – eine von zwei S-Bahn-Stationen des Vororts – wurde zur Spurensicherung gesperrt. In der 14.000-Einwohner-Stadt rund 30 Kilometer östlich von München wohnen zahlreiche Pendler, die in der Landeshauptstadt arbeiten.