Luxemburgs Wirtschaft boomt weiter

Luxemburgs Wirtschaft boomt weiter
(Stefan Osorio)

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Die Wirtschaft in der Eurozone dürfte im laufenden Jahr noch kräftiger wachsen als 2016. Das Wirtschaftsklima hat sich weiter deutlich aufgehellt.

Die Stimmung in der Wirtschaft in der Eurozone hat sich weiter stark verbessert. Alle Indikatoren zeigen nach oben. Die Erwartungen von Unternehmen und Wirtschaftsforschern sind deutlich optimistischer als noch im letzten Quartal 2016. Das geht aus der neuesten Untersuchung des Münchner ifo-Insituts hervor.

Demnach verbesserten sich die Aussichten in fast allen Ländern der Eurozone – mit Ausnahme von Italien, Griechenland und Portugal – deutlich. Mit einem Wirtschaftsklima-Index von 120 Punkten (2005 ist das Basisjahr mit 100 Punkten) sind die Aussichten für die Volkswirtschaften im Euroraum so gut wie fast seit 2007 nicht mehr.

Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bereits im vergangenen Jahr knapp unter zwei Prozent gewachsen war, deuten die neuesten Erwartungen für 2017 auf ein mindestens genauso robustes Wachstum, wie 2016 hin. Das arbeitgebernahe ifo-Institut, das sich bei konjunkturellen Erwartungen traditionell eher konservativ gibt, spricht davon, dass „die konjunkturelle Erholung Fahrt aufnimmt“. Die Wirtschaftsforscher des ifo-Instituts gehen gar von einem Wirtschaftsboom für 2017 aus.

Sowohl das aktuelle Wirtschaftsklima als auch die Erwartungen für die kommenden 6 Monate sind deutlich optimistischer als noch im letzten Quartal 2016. Während für Deutschland die Erwartungen konstant auf hohem Niveau bleiben, verbessern sie sich für Frankreich und Spanien kräftig. Auch in Belgien, den Niederlanden und Österreich zeigen die Erwartungen deutlich nach oben.

Luxemburgs Wachstum um 4 Prozent

Die drei wichtigsten Handelspartner des Großherzogtums Deutschland, Frankreich und Belgien erwarten für das laufende Jahr ein weiter anziehendes Wirtschaftswachstum. Das dürfte sich auch positiv auf die konjunkturelle Entwicklung Luxemburgs auswirken.

Die Banque Centrale du Luxembourg ging in ihrem im Ende Januar veröffentlichten Bulletin für 2017 von einem Wirtschaftswachstum von um die 3,9 Prozent aus. Die weiterhin sehr robuste Konjunktur in Deutschland, sowie die sich deutlich verbessernden Aussichten in Frankreich und Belgien, dürften dazu führen, dass das BIP-Wachstum im Großherzogtum im laufenden Jahr die vier Prozent sogar deutlich überschreiten könnte.

Diese Entwicklung dürfte dann auch die Steuereinnahmen kräftig sprudeln lassen. Insofern hätte die Regierung auch ausreichend Spielraum für die dringend notwendige steuerliche Entlastung unterer und mittlerer Einkommen.

Das wäre nicht nur eine Frage sozialer Gerechtigkeit, sondern würde durch das Mehr an verfügbarem Haushaltseinkommen künftig auch zu mehr Konsumausgaben führen. Immerhin macht der Konsum in der Eurozone rund zwei Drittel des gegenwärtigen Wirtschaftswachstums aus.

Inflation bleibt auf niedrigem Niveau

Nach Ansicht des ifo-Instituts dürfte im laufenden Jahr die Inflation allerdings wieder etwas anziehen. Die Wirtschaftsforscher gehen für 2017 von einer Teuerungsrate von 1,3 Prozent für die Eurozone aus, nach 0,2 Prozent im vergangenen Jahr.

Grund dafür ist vor allem, dass die Talfahrt beim Ölpreis zu einem Ende gekommen ist. Die wichtigste europäische Erdölsorte Brent notierte am Montag 56,56 US-Dollar das Barrel, die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) 53,54 US-Dollar. Seinen tiefsten Stand der vergangenen Jahre erreichte die Sorte Brent vor fast genau einem Jahr. Am 11. Februar 2016 war der Preis pro Barrel kurzfristig auf 29,90 US-Dollar gefallen.

Dennoch liegt der gegenwärtige Barrel-Preis immer noch deutlich unter seinem Niveau vom September 2014, als die Talfahrt beim Erdöl begann. Damals notierte die Sorte Brent noch bei rund 100 US-Dollar. Im Juni 2008 waren es beim bisherigen Höchststand sogar 154,38 Dollar.

Beim ifo-Institut geht man aber dennoch davon aus, dass die mittelfristigen Inflationserwartungen bis 2022 bei rund 2,0 Prozent liegen werden, und damit in etwa auf dem Niveau, das von der Europäischen Zentralbank (EZB) als preisstabil eingestuft wird.