DüdelingenWindrosen, ein Baum und seine Verästelungen: Zwei Plastiken für die Lenkeschléi-Schule

Düdelingen / Windrosen, ein Baum und seine Verästelungen: Zwei Plastiken für die Lenkeschléi-Schule
Alice und David Bertizzolo präsentierten ihr Werk „Arborescence(s)“ Foto: Editpress/Julien Garroy

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Das an kulturellen Veranstaltungen und Plastiken im öffentlichen Raum bereits reiche Düdelingen hat sich zwei weitere Kunstwerke zugelegt. Zu sehen sind sie an der Fassade und im Eingangsbereich der neuen Schule im Viertel „Lenkeschléi“.

Die leichte Brise bringt das von Trixi Weis geschaffene Kunstwerk so richtig in Schwung. Etliche der 88 kleinen Windrosen an der Fassade des Gebäudes drehen sich und ziehen an diesem Montagnachmittag die Blicke der Gäste auf sich. Eingefunden haben sich Gemeinderäte, Schöffenrat, Lehrer und Künstler zur offiziellen Vorstellung von „Wandrouse fir d’Lenkeschléi“ und der zweiten Plastik „Arborescence(s)“ von Alice und David Bertizzolo im Innenbereich des Gebäudes.

Ihre Inspiration fand Trixi Weis in der natürlichen Umgebung des Lenkeschléi-Viertels, durch das oftmals eine kräftige Brise weht. Die Künstlerin habe sich dabei auch mit dem Ortsnamen auseinandergesetzt, so Kulturschöffe Loris Spina. Lenkeschléi bedeute Lenkrad, „volant“ auf Französisch – ein schönes Wortspiel, sagt er.

Im Innenbereich bestand die Herausforderung darin, die hohe Wand im geräumigen Treppenhaus/Foyer zu meistern. Die Lösung fand das Künstlerpaar Alice und David Bertizzolo mit ihrer Plastik „Arborescence(s)“. Die Baumstruktur und ihre Verästelungen symbolisieren die schulische Laufbahn eines Kindes, die bunten Origami-Vögel, zusammen mit den Kindern geschaffen, die Vielfalt der Schülerschaft. 

Kunst am Bau

Mit beiden Kunstwerken in dem neuen Gebäude, das Grundschule und „Maison-relais“ beherbergt, setzt Düdelingen als erste Gemeinde das Gesetz über die Förderung von Kunst am Bau um. Das Gesetz vom 19. Dezember 2014, das im März 2023 abgeändert wurde, sieht vor, dass bei staatlichen Gebäuden und staatlich subventionierten kommunalen Bauprojekten ein Prozent der Gesamtkosten für Kunstwerke bereitgestellt werden muss. Für „Lenkeschléi“ waren das 165.000 Euro. Die vor anderthalb Jahren in Betrieb genommene Schule kostete 16,5 Millionen Euro.

Düdelingen werde seiner Vorreiterrolle bei der Förderung von Kultur und Kunst gerecht, betonte Bürgermeister Dan Biancalana, der darauf hinwies, dass man bei der Frage Kunst am Bau nicht erst aufs Gesetz gewartet habe. Umgesetzt werden soll es jedoch nun systematisch. Die Bewerbungsprozedur für die künstlerische Ausgestaltung der neuen Kindertagesstätte im „Quartier italien“ läuft bereits. Dank der Integration von Kunstwerken in öffentlichen Gebäuden soll Kunst allen Menschen zugänglich gemacht werden, so Biancalana. Gleichzeitig verschaffe man lokalen und nationalen Künstlern zusätzliche Sichtbarkeit. Kunst und Kultur hätten in der heutigen Zeit einen besonderen Stellenwert im Kampf gegen Intoleranz und könnten als Türöffner zu anderen Kulturen dienen, unterstrich er. 

Für „Lenkeschléi“ lagen 36 Projekte zur Auswahl vor. Die Entscheidung traf eine Jury bestehend aus Schöffenratsmitgliedern, Architekten, Vertretern von Lehrern und Eltern sowie Kunstkennern.