Wer möchte Mäzen werden?

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1996 öffnete das Casino Luxemburg Forum für zeitgenössische Kunst seine Türen. Nun soll es renoviert werden. Geplant ist u.a. ein Eingang am bd Roosevelt. Jetzt werden Spenden gesammelt.

Zwei Monate sollen die Umbauarbeiten dauern, die Mitte Januar kommenden Jahres beginnen. Am 22. März, also auf den Tag genau 20 Jahre nachdem das Forum für zeitgenössische Kunst eröffnet wurde, beginnt dann eine fünftägige Jubiläumsfeier. Zeitgleich wird das Mudam auf Kirchberg sein zehnjähriges Bestehen feiern. Am Freitagvormittag informierten Jo Kox und Kevin Mühlen, administrativer bzw. künstlerischer Leiter, über die bevorstehenden Arbeiten und starteten gleichzeitig einen Spendenaufruf. Was im Ausland eine gängige Praxis ist, erinnert sei hier beispielsweise an die Aktion „Tous mécènes“, die das Pariser Louvre vor einiger Zeit ins Leben gerufen hatte, ist für Luxemburg relativ neu.

Während für die Erneuerung der Eingangshalle und die Gestaltung eines zweiten Eingangs am bd Roosevelt die nötigen Finanzen aus Eigenmitteln des Casinos und dem Ministerium für öffentliche Bauten bereitgestellt werden, sollen mit den zusammengetragenen Spenden künstlerische Projekte finanziert werden. So beispielsweise die große Deckenleuchte „Zeitgeist – Karl Cobain“ der Künstlerin Claudia Passeri. Der Titel des Werkes ist sowohl an Karl Marx als auch an Kurt Cobain angelehnt, deren Lebensdaten in mehr oder weniger direktem Zusammenhang mit der Entstehung des einstigen „Biergercasinos“ und dessen Umwandlung in ein Forum für zeitgenössische Kunst stehen.

Kulinarisches Bistro

Was die weiteren Umbauarbeiten angeht, so wiesen die Verantwortlichen am Freitag darauf hin, dass die Salons Saint-Hubert im Erdgeschoss nicht restauriert, sondern nur einer gründlichen „Entstaubungskur“ unterzogen werden, damit die ursprüngliche Patina erhalten bleiben kann. Im Erdgeschoss wird ebenfalls eine „Blackbox“ entstehen, ein Raum der der Videokunst vorbehalten sein wird und der Ausstellungen in einem rascheren Wechsel beherbergen soll. Außerdem wird hier ein „Ca(fé)sino“ eingerichtet, ein kulinarisches Bistro. Das „Aquarium“ wird auch weiterhin als besuchbares Kunstatelier bestehen bleiben. Der zusätzliche Eingangsbereich, durch die Architektin Claudine Kraell realisiert, wird es erlauben, dass das Casino in Zukunft auch vom bd Rooesevelt, der eigentlichen Vorderseite des Gebäudes her zugänglich sein wird. Auch soll dieser Eingang rollstuhlgerecht sein. Das erste Stockwerk wird künftig Wechselausstellungen vorbehalten sein, die als einzige kostenpflichtig sein werden. Alle anderen Ausstellungsräume, die Mediathek, die Bibliothek (die ausgebaut werden soll) und das „Ca(fé)sino“ sind frei zugänglich.

Zur Eröffnung wird das Casino im ersten Stockwerk eine Ausstellung der spanischen Künstlerin Lara Almarcegui präsentieren, die bis Anfang September 2016 zu sehen sein wird.

Steuerlich absetzbar

Was nun die Spendenaktion angeht, so kann man sich hierzu über die Webseite des Casinos anmelden. Je nachdem, wie viel man bereit ist, für seine Rolle als Mäzen auszugeben, erhält man im Gegenzug „Laisser-passer“-Ausweise, limitierte Kunstwerke usw., usf. … Zwischen 50 und 5.000 Euro kann man spenden, die selbstverständlich steuerlich absetzbar sind.

Infos: www.casino-luxembourg.lu