Stadtguerilla kämpft gegen Hundekot

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Seit einigen Tagen sieht man die kleinen Bildchen auf den Bürgersteigen in und um die Escher rue du Nord. Dabei handelt es sich nicht um ein weiteres „Urban Art“-Kunstwerk, sondern um eine Aktion einer Bürgerinitiative, die Hundehalter dazu bringen will, die Haufen ihrer Vierbeiner fachgerecht zu entsorgen.

Viele Escher reagieren sehr empfindlich auf die Häufchen auf dem Bürgersteig oder eingetütete Exkremente am Fuß von Straßenbäumen. Ob in Esch tatsächlich mehr Hundekot herumliegt als in anderen Städten, ist schwer nachprüfbar. Fest steht nur, dass sich in Esch viele Einwohner daran stören. An Tütenspendern und öffentlichen Mülleimern fehlt es seit Jahren. Insbesondere außerhalb des Stadtzentrums sind die Abfallbehälter spärlich gesät und häufig zu klein.

Das wissen auch Eric Lavillunière und seine Mitstreiter von der „Initiative citoyenne“, die sich vor etwa einem Jahr im Viertel „Uecht“ gegründet hat. Im Rahmen des REconomy-Projekts von „Transition Minett“ haben sie sich fünfmal getroffen, um Ideen zu sammeln, wie sie ihr eigenes Wohlbefinden und das Zusammenleben besser gestalten können. Sie haben Prioritäten festgelegt, in welchen Bereichen sie sich persönlich engagieren wollen, um ihre Stadt schöner und lebenswerter zu machen.

Dabei sei immer wieder das Thema Hundekot aufgekommen, erzählt Eric Lavillunière, Mitglied der „Transition Minett asbl.“ und Verantwortlicher für die REconomy auf nationaler Ebene. Er koordiniert die Initiative und ruft die Versammlungen ein. Gemeinsam hätten die Teilnehmer entschieden, die Hundehalter zu sensibilisieren, damit sie den Kot ihres „besten Freundes“ aufheben und die Tüte in einem Mülleimer entsorgen.

Thematischer Fotowettbewerb

Einen Aspekt der Kampagne kann man seit einigen Tagen auf den Bürgersteigen im Viertel „Uecht“ und im Park Laval sehen. Die Mitglieder der Bürgerinitiative sprayen mit einer Schablone ein kleines Bildchen mit einem Gefällt-mir-nicht-Daumen neben jeden Hundehaufen, den sie entdecken. Mit Sprühkreide, die beim nächsten Regen wieder verschwinden soll. „Positive Stadtguerilla“, nennt es Lavillunière.

Auf einem Flyer, den die „Guerilleros“ an alle Bewohner des Viertels verteilt haben, stehen zusätzliche Informationen über die gesundheitlichen Risiken, die von Hundekot ausgehen können. Zusätzlich organisiert die Initiative einen Fotowettbewerb zum Thema. Die Bilder werden bei einem Einwohnerfest am 7. Juli im Park Laval ausgestellt. Die Besucher küren die beiden Gewinner, die einen Gutschein für einen Einkauf im Mesa-Laden in der rue du Moulin erhalten.

Doch die Hundekot-Aktion ist nicht das Einzige, was die Bürgerinitiative beschlossen hat. Mit Erlaubnis der Stadt Esch stellt sie eine Infotafel am Eingang des „Lavalspark“ in der rue du Nord auf. Auf der Tafel befindet sich ein QR-Code, der auf die Internetseite des Netzwerks für den Austausch alternativer Informationen in der Großregion führt, wo man Informationen über die Sehenswürdigkeiten und kulturellen Veranstaltungen in der Region finden kann (www.almina.lu). An der Tafel können auch Plakate oder Flyer von Veranstaltungen befestigt werden, die Rückseite dürfen Kinder bemalen.

Paul Panther
1. Juli 2018 - 22.26

Top Initiative! Leider ist es Esch dank seiner Einwohner zum Scheitern verurteilt. Wo es tatsächlich kleine Abfallbeutel gibt, werden diese en gros von der Bevölkerung entwendet. Und öffentliche Mülltonnen werden genutzt, Haus- & Sperrmüll zu entsorgen. Verständlich also, daß die Stadt wenig Motivation verspürt, solche bereitzustellen. Wäre schön, wenn diese Aktion die Bewohner zum Umdenken veranlasste...

L.Marx
1. Juli 2018 - 18.12

"Insbesondere außerhalb des Stadtzentrums sind die Abfallbehälter spärlich gesät und häufig zu klein." Und dort wo es "Hundetoiletten" gibt, wie etwa im Laval-Park, werden diese viel zu selten geleert. Besonders bei hohen Temperaturen wie im Moment ist der Gestank zeitweise kaum zu ertragen. Ein schlechter Witz, dass es im gleichen Laval-Park dann auch noch einen Kinderspielplatz gibt. (Von den freilaufenden Hunden erst gar nicht zu reden. Erst vergangene Woche musste ich mir von einem solchen Besitzer anhören, sein Tier "schnuppere nur und beisse ja nicht ...")

MF
30. Juni 2018 - 21.23

An kleng Plastiwürfelen géissen an als Turistenattraktioun verkaafen ?

Lucilinburhuc
30. Juni 2018 - 13.02

Tolle Initiative! Congrats!