Post investiert 224,5 Millionen Euro

Post investiert 224,5 Millionen Euro
(Tania Feller)

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Die Regierung hat Freitag den Investitionsplan der Post Luxembourg für kommendes Jahr gutgeheißen. Über die geplante Schließung von zahlreichen Postfilialen wurde geschwiegen.

Post Luxembourg, die mit ihren 4.096 Beschäftigten im letzten Jahr eine Steigerung des Umsatzes um 2,1% auf insgesamt 691,5 Millionen Euro erzielte, will im nächsten Jahr insgesamt 224,549 Millionen Euro investieren. Aus Eigenfinanzierung. Das zu 100% dem Staat gehörende Unternehmen wolle mit diesen Investitionen ein Referenz-Anbieter in einem liberalisierten Markt bleiben, dabei den Universaldienst (ein landesweiter Dienst für alle Bürger) garantieren und die Aktivitäten streuen, um die Einnahmen zu diversifizieren, heißt es hierzu in einer Mitteilung der Regierung.

Klingt sehr gut, besonders der Teil mit der Garantie des Universaldienstes. Vergisst aber zu erwähnen, dass die Post beabsichtigt, einen Großteil ihrer augenblicklichen landesweiten 94 Filialen ersatzlos zu schließen. Diese würden einen Verlust von 30 Millionen Euro im Jahr einfahren, bei einem Anteil am Umsatz von 1%, so die inoffizielle Begründung. Vor der zuständigen Parlamentskommission hat Wirtschaftsminister Etienne Schneider mitgeteilt, es würden nur einige Top-Filialen beibehalten. (Tageblatt.lu, 20. November).

220 Mitarbeiter scheinen betroffen zu sein. Sie sollen in die Filialen in Luxemburg-Stadt, Luxemburg-Bahnhof und Esch/Alzette versetzt werden. Welche Filialen geschlossen werden sollen, hat die Post noch nicht mitgeteilt. Ebenso wenig, wie dies mit der Garantie für den Universaldienst vereinbar ist.

ULC kritisiert Schließung von Postfilialen

In einer Mitteilung kritisiert der „Lëtzebuerger Konsumenteschutz“ (ULC) die geplante Schließung von Postfilialen. Die ULC erinnert daran, dass ein solches Vorhaben bereits 2007 im Raum gestanden habe, damals aber an öffentlichem Widerstand gescheitert sei. Laut ULC dürfe „ein reines Rentabilitätskalkül nicht maßgebend sein“, da die Post, „ehemals ein staatlicher Betrieb, einen Dienst am Bürger im Rahmen des Universaldienstes zu leisten hat.“

Das Angebot attraktiver gestalten: dies werde man „mit Sicherheit“ nicht durch die Schließung von Filialen erreichen, sondern vielmehr durch attraktivere Öffnungszeiten für die Kunden. Da würden auch Automaten im Rahmen des sog. „Self-post“-Projektes nichts helfen, so die Mitteilung.

Die ULC warnt des Weiteren vor einer möglichen Überbelastung der Postboten. In diesem Bereich hatte die Post vor kurzem bekanntlich Neuerungen angekündigt: Postboten sollen in Zukunft nicht nur mehr Briefe und Pakete zustellen, sondern ebenfalls zahlreiche weitere Dienstleistungen auf ihren Rundgängen anbieten (u.a. Verkauf von Briefmarken, Geldabhebungen und -einzahlungen auf Postscheckkonten usw.).