Mit „Indura“ gegen die Erwerbslosigkeit

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„Indura“ heißt das Pilotprojekt, mit dem das Arbeitsministerium aktiver gegen die Arbeitslosigkeit vorgehen will. Das Akronym steht für „intégration durable“ und sieht eine personalisierte Betreuung der Arbeitslosen durch Zeitarbeitsfirmen vor./ Claude Molinaro

Man sei sich darüber klargeworden, dass man aktiver als bisher gegen die Arbeitslosigkeit vorgehen müsse, meinte Arbeitsminister François Biltgen gestern Morgen bei der Pressekonferenz zu „Indura“. Die klassischen Instrumente würden nicht mehr helfen. Dieses Pilotprojekt sei eine Folge der Bestimmungen des Gesetzes über den „maintien dans l’emploi“, besser bekannt als „5611“.
Mit Hilfe von Interimfirmen, welche vom Arbeitsministerium ausgesucht werden, sollen Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das Arbeitsamt (ADEM) wird jeder am Projekt beteiligten Firma die Verantwortung über 15 Stellensuchende übergeben.
Die Partnerfirma muss für jeden Arbeitslosen dann ein Profil erstellen, aufgrund dessen der Betroffene gegebenenfalls weiter ausgebildet wird, um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Die betroffene Person wird in ihren Bemühungen, eine Anstellung zu finden, permanent persönlich beraten. In Betracht kommen allerdings nur Bezieher von Arbeitslosengeld. Während der Zeit, wo sie von der privaten Firma betreut werden, wird das Arbeitslosengeld selbstverständlich weiter ausgezahlt. Die ADEM wird die 15 Personen so aussuchen, dass sie alle Bevölkerungs- und Altersschichten repräsentieren. Interessierte Interim-Unternehmen müssen zudem für die Teilnahme am Projekt eigenständige Firmen gründen.
Die Kosten des Projekts werden durch den Beschäftigungsfonds getragen.

Prämienfür Vermittlung

 
INDURADIE HAUPTPUNKTE
o Ziel: Eine schnelle
Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt

o Zielgruppe: Die zu
vermittelnden Personen müssen Arbeitslosengeld beziehen

o Interimsfirmen: Sie
müssen getrennte juristische Einheiten für das
Projekt „Indura“ gründen

o Prinzip: Die Privatfirmen begleiten und beraten die Arbeitslosen individuell

o Prämien: Die Interimsfirmen erhalten für jeden vermittelten Arbeitslosen eine Prämie

 

Als Anreiz wird die Arbeit der Interimfirmen mit Prämien belohnt: Pro Arbeitsuchenden erhalten sie eine Basisprämie, die erhöht wird, wenn der Erwerbslose eine neue Anstellung findet, vorausgesetzt es handelt sich um einen Langzeitvertrag von mindestens zwölf Monaten oder einen Vertrag auf unbegrenzte Zeit. Schließlich spielt die Schnelligkeit, mit der eine neue Stelle gefunden wird, auch eine Rolle bei der Festlegung der Prämie.
Mit diesem Pilotprojekt wolle man weg von einer passiven Beschäftigungspolitik, meinte gestern Morgen Arbeitsminister François Biltgen. Dies gelte vor allem in Zeiten, wo mit mehr Arbeitslosen zu rechnen sei. Der luxemburgische Stellenmarkt werde zudem noch den Druck der Arbeitssituation seiner Nachbarländer zu spüren bekommen.
Der Minister betonte, dass es sich um ein Pilotprojekt handele, bei dem in der Anfangsphase nur Abkommen mit Interimfirmen ausgehandelt werden.
Nach etwa einem Jahr soll das Projekt begutachtet werden, und sollten sich die Resultate als positiv herausstellen, könnte das Projekt in einer zweiten Phase auch auf Rekrutierungsfirmen ausgeweitet werden.
In Luxemburg gibt es zurzeit um die 30 Firmen, die Zeitarbeit vermitteln.
Die öffentliche Ausschreibung wird in den nächsten Wochen erfolgen, sagte Jean Zahlen, Regierungsrat im Arbeitsministerium.