Luxemburgs BIP legt um 4,5 Prozent zu

Luxemburgs BIP legt um 4,5 Prozent zu
(Frank Augstein)

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Das Wirtschaftswachstum im Euroraum hat im vierten Quartal 2016 noch einmal einen Gang hochgeschaltet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 1,7 Prozent.

Die Konjunktur in der Eurozone brummt. Im vierten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch deutlich stärker gestiegen als erwartet. Es legte um 0,4 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal zu. Auf Jahresfrist stieg das BIP in der Eurozone um 1,7 Prozent, in der EU insgesamt sogar um 1,8 Prozent. Das geht aus den neuesten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor.

Demnach blieb die Wachstumsrate in der Eurozone über die vier Quartale des vergangenen Jahres fast konstant. Im ersten Quartal betrug das BIP-Wachstum 1,7 Prozent, im zweiten ging es dann leicht auf 1,6 zurück, um dann im dritten wieder zu steigen und 1,8 Prozent zu erreichen. Demnach beträgt das Wachstum für das Gesamtjahr 2016 rund 1,7 Prozent.

Der Konsum belebt die Konjunktur

Das für Luxemburg wichtigste Exportland, Deutschland, konnte im vierten Quartal ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent verzeichnen. Auf das Gesamtjahr 2016 kommt die Bundesrepublik auf ein BIP-Wachstum von rund 1,8 Prozent. Frankreich setzte seinen Erholungskurs fort und kam auf ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent.
In Griechenland zeigt sich hingegen ein sehr gemischtes Bild. Während in den ersten zwei Quartalen die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch zurückging, stieg sie in der zweiten Jahreshälfte leicht an.
Vergleicht man allerdings die Quartale untereinander, so ging das BIP in Griechenland sowohl im ersten als auch im letzten Quartal zurück.

Nur im zweiten und dritten Quartal verzeichnete das Land ein leichtes Plus im Vergleich zum jeweiligen Vorquartal.
Hauptgrund dafür, dass die Konjunktur in Griechenland nicht in Schwung kommt, ist die seit Jahren betriebene massive Austeritätspolitik, die dem Land von der so genannten Troika, bestehend aus Vertretern der EU-Kommission, der EZB und dem Internationalen Währungsfonds, auferlegt wurde. So hat Griechenland mit 23,0 Prozent immer noch die mit Abstand höchste Arbeitslosenquote in der EU. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt sogar 44,2 Prozent.

Portugal

Portugal, das ebenfalls lange unter den schweren wirtschaftlichen Folgen der Sparpolitik zu leiden hatte, konnte im vergangenen Jahr wieder kräftigere Wachstumsraten verzeichnen. So stieg das BIP in Portugal in den ersten zwei Quartalen um jeweils 0,9 Prozent, um dann auf 1,6 Prozent im dritten und 1,9 Prozent im vierten Quartal zuzulegen.
Luxemburg verzeichnete im vergangenen Jahr mit die höchsten Wachstumsraten in der gesamten EU. So legte das BIP in ersten Quartal 2016 um 3,5, im zweiten sogar um 5,1 Prozent zu. Im dritten Quartal stieg die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Großherzogtum mit 4,8 Prozent immer noch sehr stark an. Für das vierte Quartal liegen noch keine Zahlen vor.

Das Wachstum dürfte aber in etwa sein Tempo behalten haben, so dass sich für das Gesamtjahr 2016 für Luxemburg ein Wirtschaftswachstum von rund 4,5 Prozent ergeben dürfte. Auch für das laufende Jahr erwartet die EU-Kommission ein Plus der Wirtschaftsleistung in der Europäischen Union von 1,8 Prozent, und damit genauso viel wie im vergangenen Jahr. In Luxemburg dürfte die Wachstumsrate des BIP 2017 knapp über vier Prozent liegen. Durch die Kombination aus kräftig steigender Wirtschaftsleistung und weiter sprudelnden Steuereinnahmen könnte die Staatsverschuldung Luxemburgs bis Ende des Jahres unter die Marke von 20 Prozent fallen. Insofern wären weitere steuerliche Entlastungen für die Arbeitnehmer in Luxemburg sowohl finanzierbar als auch sinnvoll. Immerhin ist der private Konsum eine wichtige Komponente des Wirtschaftswachstums im Großherzogtum.