Dan Elvinger
Während Jahren wurden Daten in den drei Gesundheitsbereichen gesammelt. Die Studien sollen dem Ministerium u.a. eine bestmögliche Reaktion auf Krankheiten ermöglichen. „Die Daten wurden zwischen 2003 und 2010 gesammelt und verwertet. Trotzdem sind sie nicht veraltet, denn sie ermöglichen uns, Modelle für die Zukunft zu entwickelt“, so Mars Di Bartolomeo.
Kompetenzpool
Die Sammlung der Daten erlaubt es den Verantwortlichen des Gesundheitsministeriums, die verschiedenen Phänomene weiterzuverfolgen und den Gründen auf die Spur zu gehen. Aufgrund der Daten können neue Maßnahme ins Leben gerufen werden oder alte verfeinert werden.
Weiterhin ist die Zusammenarbeit mit anderen nationalen und internationalen Kompetenzzentren einer der Eckpfeiler des Systems. Zudem ermöglichen die Studien einen Vergleich mit dem Ausland.
In Luxemburg arbeitet das Ministerium u.a. mit dem „CRP- Santé“, verschiedenen Ärzten und Entbindungsstationen zusammen.
Summa summarum ist das Ziel, die Gesundheit der Bevölkerung auf Dauer zu verbessern.
Das Dossier der perinatalen Gesundheit befasst sich mit dem Zustand der schwangeren Frau und des Säuglings von der 24. Schwangerschaftswoche bis zu zehn Tagen nach der Geburt.
Bereits seit 1980 gibt es die Fimena („Fiche médicale de naissance“)-Datenbank, auf die das Team um Dr. Yolande Wagener in ihren Dokumentationen zurückgreift. Mittlerweile wird diese Programm SUSANA genannt und sammelt Informationen über die Gesundheit der Säuglinge und der Mütter vor, während und nach der Geburt. „Wir haben das Papiermodell mittlerweile in ein informatisches Modell umgewandelt. Das gibt uns die Möglichkeit, Daten im Zweijahresrhythmus zu verwerten.“
Kindersterblichkeit, die Geburtenrate und Totgeburten sind nur einige Themen der Untersuchung.
Weniger sterben
In den 70er Jahren hatte Luxemburg im europäischen Vergleich noch eine hohe Kindersterblichkeit. Heute sterben im Durchschnitt „nur“ noch 3,86 Kinder pro tausend Geburten. Luxemburg hat im aktuellen EU-Vergleich eine niedrige Sterblichkeitsrate.
Ein anderes Thema der Pressekonferenz war der flächendeckende Impfschutz. „Unsere Impfprogramme sind auf freiwilliger Basis. Wir erheben regelmäßig Daten, die durch die Betroffenen und nicht durch die Ärzte geliefert werden“, betont Dr. Yolande Wagener. 600 Eltern, die Kinder im Alter von 25 und 30 Monaten haben, wurden um eine Kopie der Impfkarte gebeten. 562 kamen dieser Bitte nach.
„Wir wollen herausfinden, welche Impfungen gemacht werden und warum Eltern einen Impfstoff ablehnen“, so Wagener. In der Studie wird untersucht, ob die verschiedenen Impfstoffe keine negativen Nebeneffekte haben. „Nur“ 2,37 Prozent der Befragten klagten über Nebenwirkungen nach der Impfung bei ihrem Kind.
Das Gesundheitsministerium stuft die Impfrate als „exzellent“ ein: 95 Prozent der Kinder werden hierzulande geimpft. Trotzdem ist Vorsicht geboten. „Bei der Impfung gegen Masern sind wir am Limit. Wir müssen aufpassen, dass die Krankheit nicht wieder ausbricht“, mahnt Yolande Wagener. Im internationalen Vergleich steht Luxemburg auch in diesem Vergleich gut da.
DIE ZAHLEN
o Durchschnittsalter der Mutter bei der Geburt
30 Jahre
o 86,8 Prozent der Neugeborenen wiegen zwischen 2.500 und 3.999 Gramm
o 96,2 Prozent der befragten Eltern haben ihre Kinder impfen lassen
De Maart
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