Kundgebung „fir eis Aarbechtsplazen“

Kundgebung „fir eis Aarbechtsplazen“
(Ifinzi)

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Nachdem die „Hëllef Doheem“ -Direktion erklärt hatte, 90 Mitarbeiter entlassen zu wollen und auf dieser Position beharrt, fand vergangene Woche eine Protestkundgebung in der Escher „Maison du peuple“ statt.

Am Donnerstag wurde der Protest auf die Straße getragen, und zwar direkt vor das weitläufige Gelände des Franziskaner-Klosters auf Belair, wo die Vereinigung ihren Sitz hat.

Die Direktion verwehrte dabei den 300 bis 400 protestierenden Mitarbeitern den Zugang zum Betriebsgelände, das von der Polizei abgeschirmt wurde. Nach einem Protestmarsch, der beim Stadion begann, sammelte sich der Protestzug (an dem auch die Gewerkschaftsführungen von OGBL und LCGB teilnahmen) in der avenue Gaston Diederich, wo Nora Back (OGBL) und Céline Conter (LCGB) ihre Ansprachen hielten.

Direktion soll Verantwortung nehmen

Nora Back unterstrich, es komme nicht in Frage, dass in dem öffentlichen Dienst Stellen abgebaut würden. Der OGBL (federführende Gewerkschaft im Sozialbereich) werde dies nicht zulassen. Die Direktion solle ihre Verantwortung übernehmen, erst die zehn Millionen Euro Reserven in Arbeitsplatzsicherung investieren und eigene Fehler eingestehen. An den neuen Direktor Benoît Holzem (ein Finanzmann) gewandt erklärte sie, bei einem öffentlichen Pflegedienst handele es sich nicht um eine Bank, es gehe nicht um Gewinne und Dividenden, sondern um hilfsbedürftige Menschen.

Der Staat sei zwar bereit, eine vermittelnde Rolle zu spielen; dies aber unter der Voraussetzung, dass die Entlassungspläne und der Sozialplan zurückgenommen werden und die Vereinigung ihre Reserven einsetzt.
Der OGBL lasse sich nicht von „Hëllef Doheem“ missbrauchen, um Druck auf die Regierung auszuüben, damit die Fehler der Direktion finanziert werden sollen. Die Kundgebungen würden – sollte nächste Woche kein Einlenken der Direktion feststellbar sein – weitergeführt: Die Gewerkschaft habe die Zeit, die Geduld und die Mittel, um die Entlassungen zu verhindern.

4,2 Millionen Euro

Missmanagement sei der Ursprung der Finanzprobleme des Dienstleisters; an der Direktion, die den Karren in den Dreck gefahren habe, sei es, diesen wieder herauszuziehen. Der Ball liege nun im Lager der Betriebsführung. Die LCGB-Sprecherin Céline Conter schlug in die gleiche Kerbe, verwies aber auch auf die Regierung, die gegebenenfalls die Finanzierung der Leistungen überdenken solle. Entlassungen kommen aber auch für den LCGB nicht in Frage. Dem Vernehmen nach investierte „Hëllef Doheem“ unter seinem früheren Direktor Theissen 4,2 Millionen Euro (!) in ein Informatikprogramm, das die sogenannten „soins partagés“ verwalten soll, stellte massiv Personal ein, sprich wuchs zu schnell.

Der neue Direktor Benoît Holzem scheint bereitwillig die Drecksarbeit machen zu wollen; Tatsache ist aber auch, dass der Verwaltungsrat unter CSV-Politiker Paul Henri Meyers, zusammengesetzt aus allerlei Kongregationsvertretern, die Fehlentwicklungen mittrug und sich jetzt äußerst bedeckt hält.

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