Samstag15. November 2025

Demaart De Maart

Keine Angst vor teilweiser Verstaatlichung

Keine Angst vor teilweiser Verstaatlichung

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Der Staat sollte nicht davor zurückschrecken, sich an Betrieben zu beteiligen. Das hat OGBL-Präsident Jean-Claude Reding am Dienstag gesagt.

Der Staat ist direkt und indirekt größter Teilhaber der Cargolux und das sollte die Regierung nutzen. Dieser Ansicht ist OGBL-Präsident Jean-Claude Reding. Die Regierung müsse ihre Verantwortung übernehmen. Trotz ihrer 35 Prozent sei Qatar Airways Minderheitsaktionär, und es sei unzulässig, dass sie bei Cargolux den Ton angeben, betonte der Gewerkschafter am Montag nach der Sitzung des Nationalvorstands. Beherrschendes Thema waren die Schwierigkeiten in mehreren Betrieben.

Die neuen Aktionäre von Cargolux hat eine Überprüfung des Geschäftsmodells und der Flottenstrategie der Gesellschaft in Auftrag gegeben. Die Gewerkschaft befürchtet massiven Personalabbau, weil wichtige Bereiche der Firma, so etwa die Wartung, ausgelagert werden könnten. Noch ist nichts entschieden, doch Aussagen des Interim-Generaldirektors Richard Forson vergangene Woche haben nicht dazu beigetragen, die Gemüter zu beruhigen.

Staat muss Mehrheitsaktionär bleiben

Dem OGBL zufolge müsse der Staat auch nach der geplanten Kapitalerhöhung bei Cargolux die Mehrheit innehaben. Immerhin spiele die Gesellschaft eine tragende Rolle in Luxemburgs Wirtschaft. An Cargolux geknüpft sei das Schicksal der Luxair und des Flughafenbetriebs insgesamt. Der OGBL unterstütze daher auch den Aufruf von LSAP-Fraktionschef Lucien Lux an die Regierung, einen Runden Tisch zu Cargolux einzuberufen.

Reding plädierte allgemein für ein stärkeres Engagement des Staats in der Wirtschaft. Falls erfordert, müsse der Staat in das Kapital von Gesellschaften einsteigen. Ob dies möglich sei, müsse in jedem Einzelfall geprüft werden. Notwendig dazu sei jedoch in erster Linie der politische Wille.

Ein weiteres Sorgenkind der Gewerkschaft ist Luxguard. Die Neuinvestition in einen neuen Ofen bei Luxguard II in Düdelingen sei absolut notwendig. Reparaturarbeiten können den Produktionsstandort nicht langfristig absichern. Das Düdelinger Flachglaswerk bedarf einer neuen Anlage, die voraussichtlich knapp 100 Millionen Euro kosten würde. Eine Reparatur der bestehenden Einrichtung würde das Aus nur einige wenige Jahre hinauszögern. Dass ein ähnliches Guardian-Werke in Deutschland kompetitiver als jenes in Düdelingen sei, liege nicht an den Löhnen sondern an den moderneren Anlagen, so Reding. Guardian, die Muttergesellschaft von Luxguard, zufolge schneidet Luxguard II im Vergleich zum Werk in Thalheim im Erzgebirge schlechter ab.