„Jugend forscht“ made in Luxembourg

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Der „Fonds national de la recherche“(FNR) finanziert neben professioneller Forschung auch solche Projekte, die helfen sollen, eine „culture scientifique“ in Luxemburg zu pflegen.

Sie soll der Gesellschaft Wissenschaft und Forschung näherbringen. Darunter fallen auch Projekte, die Jugendliche für Forschung begeistern sollen. Weltweit gewinnt die Jugendförderung immer mehr an Bedeutung. Der FNR hat so in den letzten zwei Jahren jeweils rund 500.000 Euro für Projekte im Rahmen der Wissenschaftsförderung ausgegeben.

In Luxemburg gab es schon vor der Gründung des FNR (1999) einige Akteure, welche die Forschung förderten, z.B. „Jonk Fuerscher Lëtzebuerg“.

Erfahrung zu sammelen

Carlo Hansen lädt uns auf ein Gespräch über „Jonk Fuerscher“ und den Forschungswettbewerb für Jugendliche aus Luxemburg ein. Seit 1971 wird der Wettbewerb alljährlich organisiert. Die Organisation „Association des jeunes scientifiques luxembourgois“ (AJSL, Jonk Fuerscher) wurde 1977 gegründet, und 1992 folgte die Stiftung „Jonk Fuerscher“. Seit ungefähr fünf Jahren ist Carlo Hansen ehrenamtlich als Präsident tätig.

„Jonk Fuerscher“ bietet den Gewinnern des alljährlichen Wettbewerbs die Chance, an internationalen „Jugend forscht“-Messen in China, Europa und Amerika teilzunehmen und wichtige Erfahrungen zu sammeln. Letztes Jahr wurden um die 60 Jugendliche von eigens ausgesuchten Mentoren inihren Forschungen begleitet. Die Erfolge der jungen luxemburgischen Forscher können sich durchaus sehen lassen: Drei Gewinner nahmen dieses Jahr an der wichtigsten Messe für junge Forscher in den USA teil und stellten ihre Ergebnisse vor.

Motivation

Hansen erzählt mit viel Humor und Begeisterung über seine Motivationen und Überzeugungen, Jugendliche zu fördern. Carlo Hansen ist aber auch ein überaus vorsichtiger Mann, und jedes Wort ist gut überlegt. Hansen, der selbst sein Studium abbrechen musste, will durch sein Engagement der Jugend helfen.

Carlo Hansen, der mittlerweile eine Immobilienfirma leitet, wurde in den 80ern von seinem Arbeitgeber, einem Pharmakonzern, auf die Arbeit mit den „Jonk Fuerscher“ aufmerksam gemacht. Daraufhin engagierte sich Hansen dort und suchte Sponsoren für den Wettbewerb.

Unterstützung des FNR

Der FNR finanziert die Stiftung seit 2009. Er unterstützt die Fondation dieses Jahr mit rund 50.000 Euro. So können den Gewinnern jedes Jahr passende Preise für ihre Forschungsprojekte angeboten werden, sagt Hansen. Die Zusammenarbeit mit dem FNR habe zu einer größeren Stabilität geführt. Hansen bekräftigt, dass ohne dessen Unterstützung die Arbeit heutzutage nicht mehr möglich wäre. Die Gelder vom FNR ermöglichten eine bessere und engere Zusammenarbeit mit anderen Geldgebern, da dank dem FNR mehr Vertrauen zu Spendern aufgebaut werden könne. Dies erlaube eine längerfristigere Planung, da in den Augen der Geldgebern die Stiftung an Seriosität gewonnen habe.

„Jonk Fuerscher“ versucht, junge Menschen außerhalb der Schule für die Forschung zu begeistern. Die Stiftung folgt damit der Annahme, dass gezielte Förderung der Jugendlichen in der Schule oft nicht garantiert wird. Durch die Teilnahme am Wettbewerb lernen Jugendliche (11-21 Jahre) schon früh, autonom und methodisch zu arbeiten. Es geht Hansen und der AJSL darum, einen Rahmen zu bieten, in dem Kreativität, Neugier und Ausdauer bei Jugendlichen gestärkt werden.