Der delegierte Minister für Umwelt Marco Schank will nun nach ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen der Forstverwaltung über etwaige Nachbesserungen für solche Ausschreibungen nachdenken.
Nach den Reaktionen auf die Artikel, die letzte Woche im Tageblatt zu lesen waren und die von der wohl wenig sachgerechten Ausführung von Baumfällarbeiten bei Useldingen handelten, hatte Minister Marco Schank die Verantwortlichen der Forstverwaltung um Stellungnahme gebeten. Am Montag informierte Minister Schank das Tageblatt über die ersten Ergebnisse aus diesen Gesprächen.
Mangel an Material
Ausschreibungen im Forstbereich würden immer dann gemacht, wenn die betroffenen Stellen der Forstverwaltung nicht über das nötige Material verfügten, um die Arbeiten selbst auszuführen. Bei den Arbeiten bei Useldingen sei genau dies der Fall gewesen. Eine Möglichkeit, um dem entgegenzuwirken, wäre, mehr Material anzuschaffen. Eine Überlegung, die nun durchaus in Betracht gezogen wird und über welche Minister Schank sich noch mit seinem Minister-Kollegen für Landwirtschaft Romain Schneider beraten will. Gleichwohl gibt Schank zu bedenken, dass dies finanziell schwierig sein könnte.
Was die besagte Firma aus dem nahen deutschen Grenzgebiet angeht, habe man bereits letztes Jahr ihre Konformität mit den Zertifizierungen in der Forstwirtschaft eingeholt. Die Firma verfüge über die beiden Zertifizierungen „Forest Stewardship Council“ (FSC) und „Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes“ (PEFC). Bei solchen Zertifizierungen verhält es sich so, dass die Inhaber sich selber dazu verpflichten, diese auch einzuhalten. Eine Kontrolle vor Ort ist diesbezüglich kaum durchführbar. Wenn aber Zweifel an der Einhaltung dieser Selbstverpflichtung aufkämen, solle zukünftig die „Inspection du travail et des mines“ eingesetzt werden. Ein Weg, der bei Forst- und Waldarbeiten bislang wohl nicht eingeschlagen wurde.
In einem Schreiben hat die Firma aus Deutschland der Forstverwaltung auch versichert, dass sie die luxemburgischen Bestimmungen in der Arbeits- und Sozialgesetzgebung einhalte. Hieran waren große Zweifel aufgekommen. Mehrere Personen, die in Kontakt mit den rumänischen und lettischen Arbeitern standen, hatten berichtet, diese würden für 400 Euro im Monat arbeiten.
Soziales im Lastenheft
 
Marco Schank zieht nun zwei Möglichkeiten in Betracht. Zum einen könnten verstärkt soziale Bestimmungen ins Lastenheft für solche Ausschreibungen aufgenommen werden. Zum anderen könnten beide Zertifizierungen, also FSC und PEFC, obligatorisch für die Beteiligung an Ausschreibungen gemacht werden, was bislang nicht der Fall ist. Schank sieht bei diesem Punkt allerdings ein mögliches Problem.
Eine solche Maßnahme könne dazu führen, dass bei künftigen Ausschreibungen kleinere Luxemburger Betriebe, die sich eine Zertifizierung nicht leisten können, von vorneherein ausgeschlossen würden. Ein Zustand, den man vermeiden wolle, so Schank.
Neben den sozialen Kriterien wurde auch die wenig fachgerechte Ausführung der Arbeiten bemängelt. Aus diesem Grund sah sich auch, so Marco Schank, der Direktor der Forstverwaltung, Frank Wolter, das Ergebnis der Baumfällaktionen an. Und in der Tat hätten diese aus forsttechnischen Gesichtspunkten nicht dem entsprochen, was man sich erwartet hatte.
 
		    		 De Maart
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