Gemeinderat DifferdingenHohes Investitionsvolumen trotz finanzieller Einbußen

Gemeinderat Differdingen / Hohes Investitionsvolumen trotz finanzieller Einbußen
Das Leichtathletikstadion auf Woiwer kommt nicht. Lediglich der Kunstrasen wird erneuert  Foto: Editpress/Claude Lenert

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Gestern wurde die Haushaltsvorlage für 2021 im Differdinger Gemeinderat vorgestellt. Die Gemeinde will kommendes Jahr mehr als 100 Millionen Euro investieren.  

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie könnte die Gemeinde Differdingen kommendes Jahr im schlimmsten Fall bis zu 16 Millionen Euro weniger einnehmen als vor der sanitären Krise. Auch die ordentlichen Ausgaben steigen weiter. So werden alleine die Personalkosten kommendes Jahr um 4,8 Prozent ansteigen. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde beträgt 2.235 Euro.

Dennoch sieht die Haushaltsvorlage für 2021 vor, mehr als 110 Millionen in unterschiedliche Projekte zu investieren. „Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern resolut und proaktiv nach vorne schauen“, so Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch („déi gréng“) bei der Vorstellung des Budgets. Um die Herausforderungen zu meistern, muss die Gemeinde allerdings ein Darlehen von neun Millionen Euro aufnehmen. Der Schöffenrat plant, rund 35 Millionen Euro in den Ausbau sowie die Neugestaltung von zwei Grundschulen zu investieren. Die Arbeiten in den „Maisons relais“ sollen mit mehr als zehn Millionen Euro zu Buche schlagen.   

Nach der Fertigstellung des „Gravity Tower“ wird die Gemeinde 80 Wohnungen kaufen, um diese dann zu erschwinglichen Preisen weiterzugeben. Diese Maßnahmen kosten die Gemeinde rund 36,5 Millionen Euro. Für Aktivitäten rund um das europäische Kulturjahr Esch2022 sollen rund zwei Millionen ausgegeben werden. Um einen reibungslosen Ablauf in der Musikschule zu garantieren, entstehen Kosten von 2,6 Millionen Euro. 

Andere Projekte wie das Leichtathletikstadion auf Woiwer werden vorerst nicht umgesetzt. Neben dem Stadion, mit dem Kunstrasen in der Mitte, sollte dort auch ein unterirdischer Parkplatz mit bis zu 500 Parkplätzen entstehen. Der luxemburgische Fußballverband hatte den alten Kunstrasenplatz im Sommer 2019 wegen fehlender Sicherheitsstandards gesperrt. Alle Mannschaften mussten in der Folge auf den altehrwürdigen Thillenberg ausweichen. In der gestrigen Sitzung wurde einstimmig ein Kostenvoranschlag von 750.000 Euro gestimmt, um den Kunstrasen wieder normgerecht zu gestalten.