„Der öffentliche Druck war zu stark,“ sagte Premierminister Xavier Bettel am Mittwoch. Darum übernehme er jetzt das Ressort. Geleitet wird es allerdings von Guy Arendt (DP Zentrum). Er wird Staatssekretär. Arendt war bislang Bürgermeister von Walferdingen. Wer dort nachrückt, ist noch unklar. Für Guy Arendt wird im Parlament Claude Lamberty nachrücken. Maggy Nagel hatte zuvor dem Ministerrat ihre Rücktrittsentscheidung mitgeteilt.
Staatssekretär Marc Hansen wird Minister im Wohnungsbau und delegierter Minister im Schulministerium.
Keine Ruhe
Nagel stolperte mehr durch ihr Amt, als dass sie Format als Ministerin zeigte. Aus der Kunstzene wurde ihr immer wieder fehlende Konzepte vorgehalten. Auch der öffentliche Streit mit dem geschassten Vorstandschef des „Fonds du Logement“, Daniel Miltgen, brachte ihr keine Ruhe.
Staatssekretär Marc Hansen übernahm das Ruder im Wohnungsbau. Die Reformpläne des „Pacte logement“ sorgten für Ärger mit den Kommunen im Land. Für Aufregung sorgte im Sommer auch ein privater Restaurantbesuch. Sie weigerte sich, nach dem Essen die Rechnung zu begleichen. Angeblich war sie mit der Bedienung unzufrieden.
Wackelkandidatin Nagel
In den vergangenen Monaten verdichteten sich die Gerüchte. Nagel entwickelte sich zur Wackelkandidatin in der Regierung Bettel. Wegen der EU-Ratspräsidentschaft zwischen Juli und Dezember wollte man aber für Ruhe sorgen.
Der Krieg in Syrien, die Flüchtlingskrise, die Terroranschläge von Paris und der Klimagipfel mussten über die Bühne gebracht werden. Jetzt werden in der Regierung die Karten neu gemischt. Premierminister Xavier Bettel hat die Handbremse gezogen.
Vergangene Woche wurde der Pressesprecher von Xavier Bettel, Paul Konsbruck, zum neuen Kabinettchef ernannt. Damit war klar, dass es innerhalb der Regierung zu Veränderungen kommen wird, auch personeller Natur.
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