Montag10. November 2025

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Großherzogin gegen Verwaltungsrat?

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2004 ging aus der „Fondation Prince Henri – Princesse Maria Teresa“ und der 2001 gegründeten Stiftung des großherzoglichen Paars die „Fondation du Grand- Duc Henri et de la Grande Duchesse Maria Teresa hervor. Die Großherzogin ist Präsidentin des Verwaltungsrates der Stiftung und hat nun wohl Unstimmigkeiten mit anderen Mitgliedern des Verwaltungsrates.

Robert Schneider

Wie wir aus gut unterrichteter Quelle erfahren haben, forderte unlängst die Großherzogin die Mitglieder des Verwaltungsrates in einem Schreiben an eben diesen Verwaltungsrat auf, ihre Posten freizugeben. Sie wolle Personen an der Spitze der wohltätigen Gesellschaft, die sich voll und ganz auf diese Aufgabe konzentrieren, so unsere Quelle weiter.

Dem Vernehmen nach verlangt die Großherzogin, dass der gesamte Haushalt der Stiftung für das Projekt „Projet de la main tendue à l’enfance“ eingesetzt wird.

Neue Ausrichtung der Hilfe

Für das Projekt zur Wiedereingliederung minderjähriger Gefängnisinsassen in dem afrikanischen Staat Burundi steht laut Internet-Seite der Stiftung ein Haushalt für 2010/2011 von maximal 313.633,45 Euro zur Verfügung.

Die Bilanz des Jahres 2009 zeigt aber nur Gesamtausgaben von insgesamt 252.248,74 Euro für vier Aktivitätsbereiche aus. In „Soziale Hilfe“ wurden 72.102,34 Euro investiert, der Bereich „Défience physique, psychique ou sociale“ wurde mit 69.600 Euro bilanziert, 102.500 Euro wurden für den Bereich „Enfance“ eingesetzt und lediglich 8.046,4 Euro investierte die Stiftung in Internationales.

Sollte also das afrikanische Projekt finanzierbar sein, so müssten entweder massiv zusätzliche Spenden an die Stiftung gehen bzw. die Ausrichtung der Stiftungsaktivitäten müsste eine komplett andere Richtung bekommen. Letzteres scheint der Stein des Anstoßes zu sein, der zu dem spektakulären Schreiben der Großherzogin geführt hat.

Keine Reaktionen

Wir versuchten im Laufe des Donnerstag Reaktionen auf unsere Informationen zu bekommen. Vizepräsident der Stiftung ist traditionell der Verantwortliche für die „Administration des biens“ des Hofes, also der Vermögensverwalter der großherzoglichen Familie, Rechtsanwalt Albert Wildgen.

Diesen konnten wir bislang nicht kontaktieren und auch die Sprecher der Stiftung gaben uns keine Informationen.

Der Pressedienst des großherzoglichen Hofes ließ uns wissen, für die Kommunikation über die Stiftung sei die Stiftung selbst zuständig. Bis auf Weiteres herrscht also Stillschweigen über die „Fondation du Grand-Duc Henri et de la Grande-Duchesse Maria Teresa“.