Goodyear Innovation Center

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Gestern wurde das Goodyear Technical Center in Goodyear Innovation Center umgetauft. Die neue Struktur soll eine wichtige Rolle im Forschungsbereich spielen und helfen, den Goodyear-Standort Luxemburg abzusichern. René Hoffmann

COLMAR-BERG – Das Goodyear-Forschungszentrum lud gestern zu seinen „Open Innovation in Action“-Tag nach Colmar-Berg ein. Im Beisein von Octavie Modert, Staatssekretärin für Kultur, höhere Bildung und Forschung, Repräsentanten des Wirtschaftsministeriums, der öffentlichen Forschungszentren und der Universität Luxemburg wurde die offizielle Namensänderung des Zentrums von Goodyear Technical Center (GTC-L) in Goodyear Innovation Center (GIC-L) vollzogen.
Anlässlich seiner Eröffnungsrede erläuterte Marc Junio, Generaldirektor des GTC-L, die Gründe der Namensänderung. „Der Wechsel zum „Innovation Center“ ist keineswegs rein kosmetischen Ursprungs, sondern ein Zeichen unserer Neuorientierung. Wir haben unsere Entwicklungsprozesse umstrukturiert, um global, multifunktionell und offen für Kooperationsprogramme mit unseren externen Partnern zu werden.“ Ideen könne man nicht erzwingen.
Goodyear setzt in diesem Zusammenhang auf öffentliche und private Zusammenarbeit. Zum Beispiel in den Bereichen der Material- und Computerwissenschaften betreibt der Reifenhersteller eine aktive Forschungszusammenarbeit mit der Universität Luxemburg, den Forschungszentren Gabriel Lippmann und Henri Tudor. Aber auch auf internationaler Ebene besteht eine Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstituten und Universitäten verschiedener Länder (Belgien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Großbritannien, Schweiz).
Jean-Claude Kihn, Senior-Vizepräsident von Goodyear und CTO (technischer Leiter) der Forschungsabteilung, wandte sich per Telefonkonferenz aus Akron (USA) an die Besucher: Er erinnerte daran, dass 2009 schon 23 neue Produkte entwickelt wurden. Ziel sei es aber, auf 50 Neuentwicklungen zu kommen. „Offene Innovation ist sehr wichtig und die Beiträge unserer externen Partner, der Autoindustrie, der Rohmaterialzulieferer, den Universitäten und den öffentlichen Forschungsanstalten sind für den Erfolg unserer Firma unabkömmlich.“

„Prix de l’innovation“

Nach dem Rundgang durch die renovierten Büros und die Video-Konferenzräume wurden den Gästen mehrere innovative Projekte, welche durch die Zusammenarbeit mit den öffentlichen Forschungszentren Luxemburgs entstanden sind, vorgestellt. Forschungsprojekte wie diese heizen die Produktion an.
Daraus entstehen Produkte wie der kürzlich mit dem „Prix de l’innovation“ der Fedil ausgezeichnete OptiGrip-Reifen, welcher gute Leistungen selbst im abgefahrenen Zustand bringt. Weitere Beispiele sind der EfficientGrip, welcher den Kraftstoffverbrauch durch seinen sehr geringen Rollwiderstand reduziert, als auch die jüngst entwickelte „Max Technology“ für Lkw-Reifen, erklärte Marc Junio. Unter den Errungenschaften der Forschungsabteilung befinden sich ebenfalls der neue Run-on-Flat-Reifen, der u.a. von BMW benutzt wird.
„Die Regierung ist erfreut, dass diese Partnerschaften zwischen privaten und öffentlichen Forschungszentren solch innovative Produkte hervorbringen“, erklärte Octavie Modert. Sie unterstrich die Wichtigkeit von Goodyear für die luxemburgische Wirtschaft und die Forschung. Viele zukünftige Wissenschaftler würden beim Reifenproduzenten in Colmar-Berg ausgebildet.
Mit 3.300 Mitarbeitern ist die Goodyear der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber in Luxemburg. Neben der Entwicklung werden in Colmar-Berg auch Reifen für Lastkraftwagen und Erdbewegungsmaschinen hergestellt. Das 1957 gegründete GIC-L ist mit seinen 900 Wissenschaftlern (Chemiker, Ingenieure und Konstrukteure …) das größte Forschungs- und Entwicklungszentrum von Goodyear in Europa und entwickelt Reifen für Europa, den Nahen Osten, Afrika, Asien und Australien.