Gasperich: Tiere warten auf neue Bleibe

Gasperich: Tiere warten auf neue Bleibe

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Die „Lëtzebuerger Déiereschutzliga“ lädt alle Tierfreunde zur „Porte ouverte“ ein, die am Sonntag von 10.30 bis 18.00 Uhr im nationalen Tierasyl in Gasperich stattfindet.

„Es ist mir eine besondere Freude, Sie dieses Jahr zu unserem Fest einzuladen, da es auf der Baustelle des neuen Tierasyls stattfindet und Sie so einen ersten Eindruck vom Neubau bekommen“, meinte dieser Tage der „Déiereschutzliga“-Präsident Luss Bildgen.

„Dieser Neubau wurde lange ersehnt und ist extrem wichtig für unsere Organisation, da eine effektive Arbeit in dem überalterten Asyl fast unmöglich wurde und die Zahl der abgegebenen Tiere immer größer wird.“

Warum Tiere im Asyl landen

Die Gründe dafür seien sehr vielfältig: Umzug, plötzlich auftretende Allergie, neuer Beruf, keine Lust oder keine Zeit mehr, Tierbesitzer werden mit dem Tier nicht fertig oder haben kein Geld mehr. Tiere werden ausgesetzt und in das Tierasyl gebracht. Manchmal auch von der Polizei, wenn z.B. der Besitzer eine Haftstrafe verbüßt oder einen Unfall hatte und im Krankenhaus ist. „Manche unserer Tiere wurden aus einer schlechten Haltung beschlagnahmt oder auf Anordnung der Justiz sichergestellt und müssen dann in unserer Obhut bleiben, bis ein Gerichtsbeschluss vorliegt, was im Regelfall aber zu lange dauert.“

Momentan sind 14 solcher Hunde und neuen Katzen in der Obhut der Luxemburger Tierschutzliga, die meisten seit März dieses Jahres. Wenn man bedenkt, dass ein Tagessatz pro Hund mit 15 Euro und für eine Katze mit acht Euro berechnet wird, dann kostet dieser Zwangsaufenthalt die Gemeinschaft bis dato +/- 60.000 Euro.

Oftmals das erste richtige Zuhause

„Das neue Tierasyl wird uns natürlich ermöglichen, diesen Tieren einen artgerechten Aufenthalt zu bieten. Ein Tierasyl soll kein trauriger Platz sein, an dem die Tiere leiden. Für viele unserer Tiere ist das Tierasyl das erste, richtige Zuhause mit liebevoller Pflege und regelmäßigem Futter. Sie werden von Pflegern und Tierärzten betreut und erhalten, falls notwendig, auch tierpsychologische Hilfe“, so der Präsident weiter.

Freiwillige Helfer sorgen dafür, dass die Hunde nahezu täglich zu einem Spaziergang kommen und Katzenfreunde verteilen Streicheleinheiten.
„Mein besonderer Dank gilt dem Team von ehrenamtlichen Helfern, die sich das ganze Jahr über bemühen, alle Tiere artgerecht zu pflegen, ihnen Vertrauen zu geben und aufzubauen, sodass sie an passende Familien vermittelt werden können.“

Warum seid Ihr so pingelig?

„Wir sind froh darüber, dass viele unserer Tiere ein neues Heim finden: Ich selbst werde öfters angesprochen: ‚Warum seid Ihr bei der Abgabe so pingelig?‘ Oder: ‚Ihr müsst doch froh sein, wenn ihr ein Tier weniger habt.‘ Diese Kommentare erreichen uns oft von Besuchern, die leider erfolglos im Tierasyl waren.

Pingelig sind wir, weil wir hundertfach pro Jahr mit unüberlegt angeschafften Tieren konfrontiert werden. Wir wollen das Beste für das Tier, aber auch den Menschen vor Enttäuschungen bewahren. Den Husky für das 30 Quadratmeter-Appartement oder die Freigänger-Katze für die Stadtwohnung gibt es nicht. Das wäre für beide Seiten kein erfreuliches Zusammenleben. Der Tierbestand im Tierheim wechselt fast täglich. Nicht enttäuscht sein, einfach öfter mal vorbeikommen.“

Wer einem Tier aus dem Tierasyl ein neues Zuhause schenken will, sollte regelmäßig die Homepage www.deierenasyl.lu besuchen. Dort findet man eine Auswahl der Tiere, für die ein neues Heim bei Tierfreunden gesucht wird.

Am Sonntag finden mehrere fachkundige Führungen (von 11 bis 17 Uhr) durch das Asyl statt, dies mit Rücksichtnahme auf die Tiere, die bei großem Menschenandrang doch arg unter Stress geraten.

Den ganzen Tag über stehen die Verantwortlichen des Asyls den Besuchern für alle Fragen und Informationen zur Verfügung.
Es sei noch daran erinnert, dass an diesem Tag aus organisatorischen Gründen keine Tiere vermittelt werden können.

Spendenkonto Tierasyl:
CCPL LU 39 1111 1580 7966 0000