Sonntag19. Oktober 2025

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Festgefahrene Positionen

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LUXEMBURG - Die DP lud am Mittwochabend zu einer Diskussionsrunde ins „Cercle Cité“. Thema: die Schulreform. Die Problematik interessiert offensichtlich weiter.

Das Auditorium im Cercle-Cité war bis auf den letzten Platz gefüllt; allerdings beschränkte das Publikum sich fast nur auf Lehrpersonal.

Auch die Zusammensetzung der Runde ließ kaum neue Elemente erwarten, und so geschah es denn auch: Außer einigen erfrischenden Kommentaren des Sprechers der nationalen Schülerkonferenz CNEL, Bill Wirtz, wurden bekannte Positionen und Kritiken zur geplanten Reform ausgetauscht.

Kritisches Publikum

Am schwersten hatte es in der Runde und angesichts eines kritischen (was die Reformpläne betrifft) Publikums der Vertreter des Unterrichtsministeriums, Marc Barthelmy, der als einziger die Position der Regierung bzw. der Unterrichtsministerin Mady Delvaux vertrat und somit nach praktisch jeder Intervention eines der Vertreter von Apess, SNE, SEW und Schülerschaft von Moderatorin Danièle Weber um Stellungnahme gebeten wurde.

Der solchermaßen einer Übermacht an Gegnern der Reform ausgesetzte hohe Beamte versuchte sich tapfer aus der Affäre zu ziehen und wurde vom Publikum nur einige Male mit Unmutäußerungen konfrontiert. Immerhin räumte er im Rahmen der Debatte einige inhärente und somit kaum lösbare Probleme des Schulsystems ein, wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Schüler sich in einem recht jungen Alter für ihre spätere berufliche Laufbahn entscheiden müssen. Auch Probleme bei der Berufsausbildung würde es noch einige geben.

Unterschiedliche Interessengruppen

Der bildungspolitische Sprecher der DP, André Bauler, beleuchtete die Schulreform aus Sicht seiner Partei und erinnerte an die Offensive für die Bedeutung der Lehrer im Unterrichtswesen, die von der DP im Parlament gestartet worden sei.

Das Thema des Abends „Welche Schulreform braucht Luxemburg wirklich?“ war für die anderthalbstündige Diskussion zwischen sechs Vertretern unterschiedlicher Interessengruppen allerdings so weit gestrickt, dass kaum tiefgehende Überlegungen oder neue Impulse von der Veranstaltung ausgehen konnten.

Grund- und Sekundarschule, Berufsbildung …

So wurde munter von Kompetenzen in der Grundschule über PISA und den Block der beiden ersten Sekundarklassen über Dominanten und zunehmende administrative Belastung des Lehrpersonals bis zu überforderten Eltern und Ansprüchen der Universitäten quer durch den unterrichtspolitischen Garten diskutiert. Gewürzt wurde die Veranstaltung mit Fragen aus dem Publikum, die teils sehr detaillierte Aspekte der Reform betrafen, teils Stellungnahmen waren.

Die Konsultationen mit den diversen Betroffenen, so Barthelmy, werden bis zum 2. April andauern. Danach werde ein abschließender Vorschlag vorgelegt. Die Diskussionsbereitschaft der Ministerin, so der MEN-Beamte einschränkend, müsse sich im Rahmen der Vorgaben des Koalitionsabkommens bewegen.