Im ersten Teil seines Buches „Les crimes devant les magistrats luxembourgeois“ beleuchtet der heute pensionierte Staatsanwalt Jean Bour Geschichte, Aspekte und Akteure der Kriminalkammer sowie die allgemeine Bewertung des Strafrechts. Im zweiten Teil geht es um spezifische Prozesse wie u.a. den „Haller Mord“ oder die „Affäre Nancy Wolff“, die auch in der internationalen Presse für viel Interesse sorgten.
In seiner Einleitung, die der Autor zugleich als Gebrauchsanweisung, aber auch als Warnung an seine Leser überschreibt, geht er auf die (un-)heimliche Begeisterung ein, die Bürger*innen an den Affären haben, mit denen die Justiz befasst wird, vor allem Mord und Totschlag.
Dies liegt Jean Bour zufolge aber weniger an den unterdrückten verbrecherischen Trieben der Menschen als vielmehr an dem vielfältigen Angebot von Zelluloid-Produkten à la Tatort, Wallander, Brunetti, Montalbano, Maigret, Poirot, Holmes und Miss Marple, um nur diese Klassiker zu nennen.
Der redaktionelle Aufbau ist mit erklärenden Wiederholungen und Querverbindungen zwischen den einzelnen Fällen derart gestaltet, dass man nicht das ganze Buch in einem Zuge lesen muss, sondern auch als Nachschlagewerk verwenden kann. Lesenswert ist es allemal.
„Les crimes devant les magistrats luxembourgeois“ von Jean Bour (ISBN: 978-2-919885-12-1) ist zum Preis von 48 Euro im Buchhandel erhältlich.
De Maart
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