In der Bommeleeër-Affäre hat sich nun Charles Hoffmann zu Wort. In einem offenen Brief widerspricht der damalige Chef des Luxemburger Geheimdienstes, SREL, Informationen, seine Dienststelle habe in jenen Jahren den Chef der Gendarmerie, Aloyse Harpes, abgehört.
Die Meldung war zuerst von RTL Radio verbreitet worden. Einer ungenannt gebliebenen Quelle zufolge habe der SREL Col. Harpes abgehört, wegen einer vermeintlichen Missstimmung zwischen Gendarmerie und Justiz.
Der SREL habe zu keinem Zeitpunkt die Telefongespräche von Colonel Harpes abgehört noch dessen Briefe geöffnet. Hoffmann zitiert Jacques Santer, in den Jahren der Bombenattentate 1984-1986 Staatsminister. Der Regierungschef war damals und ist bis heute der hierarchische Chef des Geheimdienstes. Er muss über geplante Abhöraktionen informiert werden, muss ihnen sogar ausdrücklich zustimmen. In einem RTL-Interview hatte Santer jegliches Wissen über derlei Aktion gegenüber Col. Harpes verneint.
Illegale Operation?
Sollte es eine solche Operation gegeben habe, könnte es sich demnach höchstens um eine illegale, verdeckte Operation gehandelt haben, so Hoffmann am Dienstag. Das bezweifelt er jedoch und verweist unter anderen darauf, dass erst Jahrzehnte nach der Bombenserie über vermeintliche Dysfunktionen zwischen Gendarmerie und Justiz geredet wird. Es habe damals keinerlei Anlass für Verdächtigungen gegenüber Harpes bestanden.
Hoffmann zufolge sei derlei Operation ohne die Hilfe von Spezialisten der Post nicht möglich gewesen. Abgesehen davon, dass man die dazu benötigten Geräte nicht einfach so kaufen könne. Wäre die Abhöraktion in der Kaserne erfolgt, wäre auch die Zusammenarbeit der Armee erforderlich gewesen. Folglich müsste auch die Armee verdächtigt werden.
Die Vorwürfe gegen den SREL bezeichnet Hoffmann als Hirngespinste.
De Maart


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