EU-Agrar-Reform könnte Luxemburger Bauern schaden

EU-Agrar-Reform könnte Luxemburger Bauern schaden

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Die Landwirtschaftshilfen verschlingen mit mehr als 40 Prozent nach wie vor den größten Anteil des EU-Haushaltes. 2013 sollen sie gekürzt werden.

In Kraft treten soll die Agrarreform 2013. In EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos‘ Konzept werden drei Modelle vorgestellt. Im ersten würde das derzeitige System der Direktzahlungen beibehalten, aber die Beiträge angeglichen. Modell drei sieht ein Auslaufen der Subventionen vor. Beim Modell in der Mitte gäbe es nur die Basis-Direktzahlung plus Prämien für eine „Ökologisierung“ des Anbaus. Eine rotierende Bepflanzung der Felder, ein vielfältiger Anbau und besonders sensible Gebiete will der Kommissar besonders fördern. Weiterer heikler Punkt: Die Subventionen für Großlandwirte sollen gedeckelt werden und kleine Höfe stärker profitieren.

Deutsche Bauern erhielten 2009 7,5 Milliarden Euro. Aber Deutschland und Frankreich als größte Nutznießer sehen keine Notwendigkeit für eine radikale Reform der Direktbeihilfen.

Europas Bauern sollen also künftig mehr für den Umweltschutz tun, um Beihilfen aus den EU-Kassen zu erhalten. „Die Landwirtschaft in Europa muss nicht nur wirtschaftlich wettbewerbsfähig sein, sondern auch unter Umweltaspekten“, schrieb EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos am Donnerstag in seinem Positionspapier für die EU-Agrarpolitik nach 2013.

Was bedeutet dies für den Luxemburger Bauer?

Paul Gantenbein, Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Luxemburg erklärte tageblatt.lu, dass man noch nicht konkret wisse, was die Luxemburger Bauern erwarten wird. In sieben bis acht Monaten würden sich die Reformpläne von Brüssel konkretisieren und jedes EU-Land wird daraufhin nationale Pläne ausarbeiten, um sich auf die Reform einzustellen.

Deutschland und Frankreich könnten je nach Auslegung des Modells ab 2013 schlechte Karten haben, so Paul Gantenbein an tageblatt.lu. Der luxemburgische Agrarsektor sei differenzierter im Vergleich zu den Nachbarländern, ein Vorteil für unsere Landwirtschaft. Aber dennoch betonte Herr Gantenbein, dass die Reform auch die Luxemburger Bauern hart treffen könne.

tageblatt.lu/reuters/dapd