Ein diskretes Namensschild auf einem Pflasterstein. Die Bewohner des modernen Esch sollen nicht über die Erinnerung an ihre Vorgänger stolpern oder gar stürzen. Sie sollen lediglich innehalten und nachdenken.
" class="infobox_img" />Ein konzentrierter Gunter Demnig bei der Arbeit. (Bild: Tageblatt/Pierre Matgé)
Die Metallplatten, die Gunter Demnig persönlich in den Belag des Bürgersteigs eingelassen hat, sollen ganz einfach den Blick anziehen und dadurch das Andenken an die Menschen wachhalten, die hier ihre Heimat hatten, bevor das grausame Schicksal des Zweiten Weltkriegs sie aus ihrem Leben und ihrer Umgebung herausriss. Fast 400 Juden lebten 1940 in Esch, 100 von ihnen sind nicht zurückgekommen.
42.000 „Stolpersteine“
Die Schilder sind relativ klein, der Spaziergänger soll sich verneigen. So hat es Gunter Demnig gewollt, als er vor mehr als zwanzig Jahren die Idee der Stolpersteine künstlerisch und historisch umsetzte. Mittlerweile gibt es mehr als 42.000 davon in 1.000 Städten Europas.
Seit Dienstag gehört auch die Stadt Esch zu den Gedenkstätten. „Kleine Mahnmale, die exemplarisch auf die Schicksale verweisen, die aber auch hellhörig machen sollen für das, was heute passiert“, präsentierte André Hoffmann, der Präsident der Freunde des Nationalen Resistenzmuseums, die Aktion.
Das Nationale Resistenzmuseum hat die Verlegung der Steine zusammen mit den „Frënn vum Resistenzmusée“, der Stadt Esch und der jüdischen Gemeinschaft der Stadt initiiert. Seit zwei Jahren wird an dem Projekt gearbeitet. Es soll später noch ausgedehnt werden und auch an weitere Opfer des Krieges, wie die Resistenzler, erinnern. Viele Gäste hatten es sich nicht nehmen lassen, Demnig bei seiner Aktion zu begleiten.
De Maart

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