Sonntag26. Oktober 2025

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Erneuter Gang vor den Schlichter

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Der Sozialkonflikt im Bausektor schwelt seit fast vier Jahren. Seit dem Jahr 2009 laufen zähe Kollektivvertragsverhandlungen. Jetzt kündigten die Gewerkschaften weitere Maßnahmen an.

Wie die zuständigen Gewerkschaftssekretäre Jean-Luc de Matteis (OGBL) und Jean-Paul Fischer (LCGB) am Donnerstag während einer Pressekonferenz erläuterten, lehnen die Arbeiter des Bausektors weiterhin eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit kategorisch ab. Das Arbeitsgesetz, das bis zu 48 Stunden erlaubt, reiche völlig aus. Die Arbeitgeber hatten anfangs der Verhandlungen Modelle vorgeschlagen, die bis zu 60 Wochenstunden vorsahen.

Aufgrund der festgefahrenen Verhandlungen hatten OGBL und LCGB den Tarifvertrag punktuell gekündigt und den Schlichter eingeschaltet. Auf dessen Vorschlag hin kam es zu einer weiteren Unterredung zwischen den Sozialpartnern und die Arbeitgeber zeigten plötzlich Einsicht und beharrten nicht mehr auf ihrer Forderung nach einer 52-Stunden-Woche.

OGBL und LCGB beschlossen daraufhin – um die Kollektivvertragsverhandlungen im Interesse aller abschließen zu können – ihre Forderung nach retroaktiven Lohnerhöhungen von einem Prozent für die drei vergangenen Jahre zurückzuziehen und durch eine einmalige Prämie in Höhe von 750 Euro zu ersetzen. Für die kommenden Jahre verlangen die Arbeitnehmer einen jährlichen Lohnzuwachs von 1,5 Prozent.

Die überraschende Antwort der Arbeitgeber hierauf war ein Schreiben, das den Gewerkschaften vorwarf, sie seien unverfroren, retroaktive Forderungen zu stellen (die letzte Lohnerhöhung in dem Sektor stammt aus dem Jahr 2008).

Schockiert

Dies wiederum schockierte die Gewerkschaften, die nun erneut den Schlichter mit dem Dossier befassten. Wie es gestern hieß, stehe der Bausektor vor dem größten Sozialkonflikt in seiner Geschichte.

Die Gewerkschaften seien bereit, weitere Maßnahmen bis hin zum Streik zu ergreifen. Die Arbeitnehmer seien ungeduldig und bereit hierzu, so OGBL und LCGB am Donnerstag einstimmig.