„Eine Vision wird Realität“

„Eine Vision wird Realität“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

1992 initiierte das "Mouvement écologique" – gemeinsam mit der Stiftung "Oekofonds" und der Tram asbl – die Studie "E modernen Tram fir d’Stad" der Technischen Universität Wien.

Nun, über 20 Jahre später, werde diese Vision endlich Wirklichkeit, schreibt die Umweltorganisation in einer Pressemitteilung. Das damalige Konzept unterscheide sich übrigens nur unwesentlich von dem nunmehr zurückbehaltenen. Die Idee der Einführung einer modernen Stadtbahn habe – trotz Bedenken seitens verschiedener Kreise – während der beiden letzten Jahrzehnte in allen repräsentativen Umfragen immer wieder die Unterstützung einer großen Mehrheit der BürgerInnen gefunden; ja, die Akzeptanz habe sich im Laufe der Jahre sogar noch gesteigert. Im Mai 1999 sprachen sich in einer Ilres-Umfrage im Auftrag des „Mouvement écologique“ 57% der Befragten dafür aus (38% dagegen), im März 2002 61% (gegenüber 28% dagegen) und nun Ende 2013, Anfang 2014 sogar 70% Befürworter (23% Gegner).

Die moderne Stadtbahn sei nicht nur ein Transportmittel für die Stadt Luxemburg, sondern stelle in den Augen des „Mouvement écologique“ gemeinsam mit dem Zugnetz das unentbehrliche Rückgrat einer gesamten Transportkette über die Stadt Luxemburg hinaus dar: in Verbindung mit den Peripherbahnhöfen Howald, Cloche d’Or, dem neuen Zughalt des „Arrêt Pont Rouge“ und dem „Pôle d’échange“ Héienhaff/Findel werde sie ein äußerst attraktives Transportmittel und einen Qualitätssprung für alle Pendler darstellen. Erhöht wird die Qualität sogar noch dadurch, dass ein Ausbau in weitere Ortschaften im Umland zudem möglich sein wird. In zahlreichen Städten, wo die Stadtbahn eingeführt wurde, kamen aufgrund des großen Erfolges weitere Streckenführungen hinzu. Eine Stadtbahnverbindung mit Strassen, Mamer … oder gar im Süden des Landes dürfte mittelfristig in Luxemburg Realität werden, meint die Organisation.

Die Stadtbahn zeichne sich zudem durch hohe Kapazitäten aus. So erlaube sie, das Problem aufzugreifen, dass der Transport mit Bussen innerhalb und im Umfeld der Stadt Luxemburg in den vergangenen Jahren an seine Kapazitätsgrenzen stößt.

Andere Urbanität

Die Einführung einer Stadtbahn stehe darüber hinaus jedoch auch für eine andere Urbanität, in welcher der Mensch im Mittelpunkt steht: ein Argument, das in der Luxemburger Diskussion bisher eher vernachlässigt wurde, wie Méco unterstreicht. Überall dort, wo eine moderne Stadtbahn eingeführt wurde, sei die Stadt attraktiver für Einwohner und Besucher geworden, das Stadtbild habe sich verschönert, die Stadt habe an Lebensqualität gewonnen.

Der Bau der modernen Stadtbahn nach über 20 Jahren Diskussion sei letztlich jedoch auch ein unentbehrlicher Beitrag zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Luxemburg. „Attraktive Mobilitätsangebote sind zu Beginn des 21. Jahrhunderts erwiesenermaßen reelle ’sanfte‘ Standortvorteile“, so Méco. In jeder Stadt, in welcher bisher die moderne Stadtbahn eingeführt wurde, kannte sie einen durchschlagenden Erfolg. Das werde in Luxemburg sicherlich ähnlich verlaufen. Méco ist davon überzeugt, dass in zehn Jahren niemand mehr verstehen wird, warum die Tram in Luxemburg so lange auf sich warten ließ und von einer Minderheit umstritten war.

Das „Mouvement écologique“ begrüßt, dass das Finanzierungsgesetz der Stadtbahn nun kurzfristig von der Abgeordnetenkammer angenommen werden soll und die Arbeiten an dem zukunftstragenden Projekt schnellstmöglich beginnen.