Eine Karte – drei Funktionen

Eine Karte – drei Funktionen
(Tageblatt-Archiv/Isabella Finzi)

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LUXEMBURG - Ab dem nächsten Schuljahr können die Schüler bei Restopolis nur noch mit der „myCard“ bezahlen. Bargeld wird, zum Leidwesen der meisten, nicht mehr angenommen.

Die Firma Restopolis ist für das Essen in allen luxemburgischen Schulen zuständig. Jetzt plant sie, ihren Einfluss auszuweiten, indem sie die Funktion der „myCard“ erweitert.

Die „myCard“ ist multifunktionell. Zuerst einmal ist die Karte ein Schülerausweis. Außerdem ermöglicht sie dem Schüler, gratis auf den Schultransport zurückzugreifen. Ihre dritte und wichtigste Funktion erfüllt sie jedoch in der Kantine und der „Cafeteria“, wo sie als Zahlungsmittel dient.

Auf der Internetseite myschool.lu kann man Geld auf die Karte setzen. Das Praktische daran ist, dass eine solche Überweisung von zu Hause aus erledigt werden kann.

Dies ist übrigens auch an der Kasse der Kantine möglich.

Sowohl auf dem Kassenzettel als auch online auf dem Benutzerkonto ist vermerkt, wie viel Geld noch vorhanden ist. So behält man immer den Überblick über persönliche Ausgaben.

Und bei Verlust?

Bei Verlust der „myCard“ wird der restliche Betrag auf eine neue Karte überschrieben. Nach dem Abschluss erhält man die übrig gebliebene Summe zurück.

Bis zum Alter von 16 Jahren können Eltern den Kontostand ihrer Kinder einsehen. So können sie die Ausgaben kontrollieren und einen Blick auf die Ernährung ihrer Schützlinge werfen. Bei Bedarf können die Eltern dieses Privileg per Antrag verlängern.

Datenschutz?

Die Daten werden nach wenigen Monaten gelöscht. Außerdem werden sie depersonalisiert. Das heißt, dass sie zwar in Statistiken einfließen, persönliche Daten dabei aber nicht einbezogen werden.

Dies ist mit dem Datenschutzgesetz konform.

Dieses System wird nun auch am „Campus Geesseknäppchen“ eingeführt. Bisher war es den Schülern selbst überlassen, ob sie bar oder mit Karte bezahlen wollten. Doch ab kommendem Schuljahr ist die Zahlung nur noch mit der „myCard“ möglich. Ein neues System, das den Schülern einige Veränderungen bringen wird, zum Guten wie zum Schlechten.

Was viele stört: Ihnen wird die Wahl der Zahlungsmöglichkeit genommen. Diese Unzufriedenheit spiegelt auch die Pressemitteilung der CNEL („Conférence nationale des élèves du Luxembourg“) wider.

Doch die „myCard“ bringt auch Vorteile: Die Zahlung erfolgt z.B. schneller, da nicht jeder in seinem Portemonnaie nach Münzen kramen muss. Dadurch entstehen keine zu großen Warteschlangen.

Theoretisch dürften diese Veränderungen eine Verbesserung verheißen, doch die Effizienz des Systems muss sich noch in der Praxis bewähren.