Eine Briefmarke mit Hindernissen

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LUXEMBURG - Nach der Sammler-Briefmarke anlässlich der Verlobung von Erbgroßherzog Guillaume und Gräfin Stéphanie sollte nun eine weitere als Erinnerung an die Hochzeit in den Verkauf kommen. Ein Unterfangen mit Hindernissen.

Zum Andenken an die Verlobung von Erbgroßherzog Guillaume und Gräfin Stéphanie de Lannoy hatte das Luxemburger Postunternehmen eine spezielle Sammler-Briefmarke mit dem Konterfei der beiden zuzüglich Philatelie-Karten herausgegeben. Das Sammler-Set mit den Briefmarken zur Verlobung von Guillaume und Stéphanie fand reißenden Absatz. Am Tag der Hochzeit waren morgens noch einige wenige zu haben, doch noch vor dem Mittag hieß es, dass das Set vergriffen sei.

Es lag also nahe, dass sich die Verantwortlichen des Briefmarkenamtes der Luxemburger Post Gedanken über eine weitere Sammlermarke machten. Dieses Mal sollte die Briefmarke ein Bild der Hochzeit der beiden tragen. Bei einem privaten Fotografen erwarb man ein solches Bild und setzte seine Pläne in die Realität um. Doch hatte man da nicht irgendwas vergessen?
Es scheint so! Denn nachdem wir am Mittwoch erfuhren, dass die von der Post verwirklichte Hochzeitsbriefmarke anscheinend nie zum Verkauf kommen wird, machten wir uns beim Briefmarkenamt schlau.

Neue Probedrucke sind unterwegs

Der stellvertretende Leiter dieser Verwaltung gab uns gleich zu verstehen, dass dies eine Sache zwischen der Post und der großherzoglichen Familie sei. Es seien lediglich Probe-Exemplare der besagten Briefmarke gedruckt worden, nicht mehr und nicht weniger. Das ginge schon alles seinen richtigen Weg.
Im großherzoglichen Palais hörte sich das alles ein bisschen anders an. Das Prozedere bei der Erstellung von Briefmarken, auf denen Porträts abgedruckt werden, sei für jeden das gleiche.

Und dieses Prozedere sehe nun mal vor, dass der oder die Betroffenen, deren Konterfei auf der Marke zu sehen sein wird, erst einmal die Genehmigung für das ausgewählte Bild geben müssen bzw. sie selbst dem Briefmarkenamt ein Bild zur Verfügung stellen können. Genehmigt hatte der Palast aber bis dato nichts.

Als die Verantwortlichen des Bereichs „Öffentlichkeitsarbeit“ im Palais von der Hochzeits-Briefmarke hörten, wollten sie natürlich den – sagen wir mal – Probedruck sehen. Mal ganz abgesehen vom abgedruckten Foto fand auch die Vorgehensweise des Briefmarkenamtes keine Zustimmung in der PR-Abteilung des großherzoglichen Palastes. „Es gibt nun einmal Regeln!“
Die Herausgeber der Briefmarke erhielten kostenlos ein „offizielles Foto“, das von einem durch den Hof dazu beauftragten Fotografen gemacht wurde, und heute sollen nun neue Probedrucke zur Genehmigung vorgelegt werden.

Allein schon die Entstehungsgeschichte dieser Briefmarke wird bestimmt viele Sammler auf den Plan rufen.