LuxexpoEin paar Stunden auf Weltreise – „Bazar international de Luxembourg“ ohne Israel

Luxexpo / Ein paar Stunden auf Weltreise – „Bazar international de Luxembourg“ ohne Israel
Auf der Suche nach Weihnachtsdeko wird man auch dieses Jahr wieder beim „Bazar international de Luxembourg“ fündig Foto: Editpress/Alain Rischard

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Wer am Wochenende gerne 50 unterschiedliche Nationen besichtigen und ihre kulinarischen Spezialitäten kosten möchte, der sollte unbedingt in die Luxexpo kommen. Dort findet nämlich zum 63. Mal der „Bazar international de Luxembourg“ statt. Dieses Jahr allerdings ohne einen Stand aus Israel.

Am Freitagmorgen laufen die Vorbereitungen in den zwei Messehallen der Luxexpo noch auf Hochtouren. Mehr als 100 ehrenamtliche Helfer sind immer noch damit beschäftigt, die insgesamt 60 Stände aufzubauen. Beim Betreten der Halle hat man jedoch gleich das Gefühl, in ferne Welten einzutauchen. Überall hängen bunte Landesfahnen, der mongolische Stand wartet sogar mit einer landestypischen Jurte auf. Die ersten landestypischen Spezialitäten werden ausgepackt und bereits zubereitet. Mitten im Geschehen steht Charlotte de Vreeze. Die gebürtige Holländerin hilft seit fast 20 Jahren bei der Organisation des Basars mit. Sie hat in der Nacht zu Freitag nicht viel geschlafen und lacht trotzdem: „Die heiße Phase so kurz vor dem offiziellen Startschuss finde ich am besten. Hier treffen wir auf viele Bekannte und die Vorfreude steigt. Auf dem Basar spielen Religion oder Herkunft keine Rolle. Hier befinden wir uns in einer Blase, wo die politische Aktualität nicht zählt“, erklärte de Vreeze.

Ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht: Israel hätte eigentlich auch wieder mit einem Stand vor Ort sein sollen. Doch daraus wurde nichts. Auf der Webseite des Basars steht kurz und knapp, dass Israel dieses Jahr nicht teilnehmen wird. Sicherheitsbedenken sollen zu der Entscheidung geführt haben. Auf Nachfrage des Tageblatt wollten sich die Organisatoren nicht weiter zu den genauen Umständen äußern. 

Die Neuheiten in diesem Jahr

Trotz der angespannten Lage werden am Wochenende wieder Tausende Besucher auf der Suche nach passenden Weihnachtsgeschenken oder exotischen Speisen durch die beiden Messehallen schlendern. Hier haben sie dann die Qual der Wahl. Warme Wollpullover aus Irland, Trödel aus Deutschland oder handbemalte Christbaumkugeln aus Polen: Das Angebot kann sich wie jedes Jahr zeigen lassen. „Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal eine Bühne aufgebaut. Somit können die Tänzer und Musiker mehr in den Fokus rücken. Eine weitere Neuheit sind die wieder verwendbaren Getränkebecher. Sie können für einen Euro an acht unterschiedlichen Ständen gekauft und wieder abgegeben werden. Der Eintritt ist an allen Tagen kostenlos und jeder eingenommene Euro wird anschließend gespendet“, schildert de Vreeze. Am Sonntag wird zudem der „Kleeschen“ auf dem Basar erwartet.

Der Basar ist die größte internationale Wohltätigkeitsveranstaltung in Luxemburg. Ohne die knapp 1.500, ausschließlich ehrenamtlichen Helfer könnte das Großevent jedoch nicht stattfinden. Die Koordinatoren arbeiten mehr oder weniger das ganze Jahr über an dem Basar. Projekte müssen ausgewählt, Freiwillige rekrutiert und das Ganze muss organisiert werden. Der Erlös der 2023er-Auflage geht an 48 Projekte im In- und Ausland, die unter www.bazar-international.lu zu finden sind. Wie jedes Jahr wurde ein Hauptprojekt ausgewählt, das mit schätzungsweise 25.000 Euro des gesamten Betrages unterstützt wird. Hierbei handelt es sich um „Great care for the little ones“, eine Hilfsorganisation aus Litauen, die sich um Waisenkinder kümmert, die einen längeren Krankenhausaufenthalt vor sich haben. Eine weitere Großspende soll an die Hilfsorganisation „Chance Lebanon“ gehen, die krebskranken Kindern hilft.