Das Trinkwasser ist teurer geworden

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Seit dem 1. März dieses Jahres gelten in Esch neue Tarife für das Trinkwasser. Ins Gewicht fällt vor allem die "Taxe fixe", eine Gebühr für die Bereitstellung der Wassernetze.

Seit dem 1. März gilt in der Stadt Esch ein neuer Wasserpreis. Die „Taxe variable“ wurde von 2,44 Euro pro Kubikmeter auf 2,86 Euro erhöht. Zusätzlich wurde eine „Taxe fixe“ eingeführt, die sich nach dem Durchmesser des Wasserzählers richtet. Die Kanalgebühr von 2,47 Euro je Kubikmeter bleibt vorerst noch unverändert.

Die neue „Taxe fixe“

Die Einführung der „Taxe fixe“ beim Wasserpreis soll laut Henri Hinterscheid für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen. Auf diesem Weg sollen die Bereitstellungskosten der Gemeinde für das Wassernetz gedeckt werden. Durch die Gebühr können auch jene zur Kasse gebeten werden, die zwar kein Wasser verbrauchen, aber einen Anschluss haben. Gemeint sind vor allem leer stehende Häuser und Geschäfte, die bislang nur zahlten, wenn sie tatsächlich Wasser verbrauchten. Seit dem 1. März müssen Besitzer von leer stehenden Häusern die Bereitstellungsgebühr bezahlen. Die „Taxe fixe“ richtet sich nach dem Durchmesser des Wasserzählers. Während dieser in Einfamilienhäusern häufig bei 20 mm liegt, variiert er bei Mehrfamilienhäusern, je nach Größe und Ausstattung, zwischen 40 und 150 mm. So brauchen Mehrfamilienhäuser, in denen sich etwa ein Geschäft im Erdgeschoss befindet, oder die über eine Sprinkleranlage verfügen, häufig dickere Rohre als solche, die das nicht haben.

Pro Millimeter werden für Privathaushalte 6 Euro und für die Industrie 50 Euro im Jahr fällig.

Mit der Einführung der „Taxe fixe“ entfallen hingegen die Mietkosten für den Wasserzähler, die für Einfamilienhäuser bei rund 10 Euro jährlich lag.

Grund für die Preiserhöhung ist das in einer EU-Richtlinie geforderte Kostendeckungsprinzip, das in Luxemburg bereits 2008 gesetzlich festgehalten wurde. Am 4. April 2014 hatte sich der Escher Gemeinderat mehrheitlich für eine Erhöhung des Wasserpreises ausgesprochen, die erste seit sechs Jahren.

Anschließend sei es zu „Interpretationsproblemen“ im Wasserwirtschaftsamt gekommen, das den Beschluss des Escher Gemeinderats infrage gestellt habe, weil die Abwassergebühren vorerst unverändert bleiben, erklärte der Erste Schöffe Henri Hinterscheid am Montag gegenüber dem Tageblatt. Das Wasserwirtschaftsamt hätte es gern gesehen, dass auch die Kanaltaxen in variable und fixe Gebühren aufgeteilt worden wären.

Grünes Licht

Schließlich habe das Ministerium für Nachhaltigkeit dann doch grünes Licht für das Escher Modell gegeben. Nachdem der Großherzog die entsprechende Approbation unterzeichnet hatte, konnten die neuen Preise nun endlich in Kraft treten.

Der Escher Schöffenrat plane aber bereits eine weitere Anpassung der Wasserpreise. Künftig sollen auch die Bereitstellungsgebühren für das Kanalnetz und die Kläranlage in der Rechnung aufgeschlüsselt werden, erklärte Henri Hinterscheid. Die Neuberechnung soll anhand von Einwohnergleichwerten erfolgen, die den „Charges polluantes“ entsprechen. Ein detailliertes Modell sei in Ausarbeitung und könnte bereits im kommenden Jahr durch den Gemeinderat gehen, so der Escher Schöffe.