Etliche Personen, die eine Vereinigung gründen wollen, haben am Anfang eine gute Idee, doch gleichzeitig fehlt es ihnen jedoch am notwendigen juristischen Wissen, wie sie diese in die Tat umsetzen sollen. In der Praxis stellen sich ihnen so praktische Fragen, wie z.B. welche Gründungsformalitäten es zu beachten gibt, wie die Statuten einer solchen Vereinigung verfasst werden, oder was man tun muss, um an öffentliche Finanzierungsmittel zu kommen. Der Dachverband CLAE hat nun die zweite Ausgabe ihres Ratgebers für das Vereinsleben veröffentlicht, mit dem sie Antworten auf solche Fragen gibt.
Existierende und zukünftige gemeinnützige Vereinigungen zu informieren und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ist eine der Aufgaben, der sich das CLAE, ein Dachverband von rund 200 Vereinigungen, seit Jahren widmet. Vereine können sich beim Verband u.a. bezüglich Fragen rund um die tägliche Verwaltung informieren. Auch bei der Gründung einer neuen Asbl. hilft das CLAE.
Neue Gesetzgebung
Seit dem 23. September gilt in Luxemburg eine neue Gesetzgebung für die rund 8.000 registrierten Vereine und 190 Stiftungen. Bereits 2017 hatte das CLAE die erste Ausgabe ihres Ratgebers veröffentlicht: Man habe allerdings gewusst, dass dieser, sobald das neue Asbl.-Gesetz in Kraft trete, angepasst werden müsse. „Wir haben sehr lange auf das Gesetz gewartet, da es bereits 2009 eingebracht wurde, und wir hatten auch schon lange mit der Arbeit daran begonnen. In den vergangenen zehn Jahren haben wir rund 1.600 Vereinigungen beraten“, sagt die Pressesprecherin Kristel Pairoux. „Die Fragen, die uns dabei gestellt wurden, und die Antworten darauf finden sich im neuen Ratgeber wieder.“
Der am Mittwoch vorgestellte „Guide pour la vie associative“ besteht aus 13 Heften, die jedes eine bestimmte Frage behandeln. Das neue Gesetz über die Vereinigungen trat im vorigen September in Kraft und die aktuelle Ausgabe wurde hinsichtlich der neuen Gesetzgebung aktualisiert. Der Ratgeber ist in diverse Themenbereiche unterteilt: Information zur Gründung eines Vereins, zur Ausarbeitung eines Projekts und seiner Umsetzung, sowie Ratschläge zur Verwaltung der Vereinigung.
Zum letztgenannten Thema gibt es z.B. ein Heft mit Ratschlägen bezüglich der Buchhaltung, die sich deutlich unterscheidet, je nachdem welcher Kategorie die Vereinigung angehört. Einer der wesentlichen Punkte des neuen Gesetzes ist die Definition von kleinen, mittleren und großen Vereinigungen. Eine kleine Vereinigung definiert das Gesetz als solche, die wenigstens zwei der folgenden Bedingungen erfüllen: Sie müssen weniger als drei festangestellte Mitarbeiter beschäftigen, das Einkommen muss weniger als 50.000 Euro betragen und sie muss über Vermögenswerte von weniger als 100.000 Euro verfügen.
Bei einer Vereinigung mittlerer Größe sind es maximal 14 festangestellte Mitarbeiter, ein Einkommen von unter einer Million Euro und Vermögenswerte von unter drei Millionen Euro. Jede Vereinigung, die in zwei aufeinander folgenden Geschäftsjahren die Grenzen von mindestens zwei der genannten Kriterien überschreitet, gehört zur Kategorie der „großen Vereinigungen“. Die buchhalterischen Vorschriften sind für kleine Vereinigungen wesentlich einfacher als die der beiden anderen Kategorien.„In der Praxis beraten wir allerdings fast ausschließlich kleine Vereinigungen, und einige mittlerer Größe“, sagt Kristel Pairoux.
Augenblicklich liegt der Ratgeber (eigentlich sind es 13 Ratgeber-Heftchen zu je einer bestimmten Frage) nur in gedruckter Form vor und ist beim CLAE (26, rue de Gasperich, 1617-Luxemburg, Tel.: 29 86 86-1) zum Preis von 25 Euro erhältlich, oder kann über die Website der Vereinigung bestellt werden. Laut der Pressesprecherin wird in Kürze eine elektronische Version zur Verfügung stehen.
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