Montag27. Oktober 2025

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Briefgeheimnis garantiert

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LUXEMBURG - Das Briefgeheimnis bleibt gewahrt – unabhängig davon, wer die Post im Namen des Unternehmens austrägt. Emails und SMS klauen den Briefträgern die Arbeit - beim klassischen Brief.

Falsche oder überhaupt keine Zeitungen im Briefkasten, verspätete Briefzustellung, ausbleibende Post – die Beschwerden hatten sich Anfang Mai beim Postunternehmen gehäuft. Der Grund war die Umstellung der Zustellungsdienste. Sichtbarstes Merkmal für die Kunden waren die vielen neuen Angestellten des Unternehmens, die zunehmend den klassischen Briefträger ersetzen. Auch sie sind an das Briefgeheimnis gebunden, sagt Postminister Jeannot Krecké in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CSV-Abgeordneten Marc Spautz. Der Status der Angestellten sei nicht ausschlaggeben.

Die Frage des Briefgeheimnisses ist auch in den Arbeitsverträgen erwähnt, die mit den Hilfsbriefträgern und Zeitungsausträgern abgeschlossen werden. Diese werden auf unbefristete Zeit eingestellt. Das Unternehmen wolle der Belegschaft stabile Arbeitsverhältnisse anbieten, so Krecké. Die im Ausland zu beobachtende Prekariat sollen vermieden werden. Laut Arbeitsvertrag arbeiten die Zeitungsausträger zwischen 20 und 25 Stunden die Woche, bei den Briefträger-Assistenten sind es 35 bis 38,75 Stunden.

„Struktureller Niedergang“

Und die Zukunft des traditionellen Briefträger-Berufs? Diese Frage hängt mit der globalen Entwicklung des Postwesens zusammen, betont Postminister Jeannot Krecké in seiner Antwort an Marc Spautz. Die neuen elektronischen Kommunikationsmitteln haben die Gewohnheiten der Verbraucher grundlegend verändert. Und diese Entwicklung setze sich derzeit verstärkt fort. Krecké spricht von einem „strukturellen Niedergangs“ des Postdienstes, das weltweit. Das von der Post verteilte Postvolumen geht in einigen europäischen Ländern jährlich um bis zu 15 Prozent zurück. In Luxemburg sind es bis zu drei Prozent pro Jahr, so der Sprecher des Postunternehmens, Olivier Mores gegenüber Tageblatt.lu. Die gegenteilige Entwicklung ist im Bereich Paketzustellung zu beobachten, die durch das zunehmende Online-Shopping gefördert wird.

Die Postbetriebe und ihre Belegschaft müssten sich dieser großen Herausforderung stellen, betont Krecké. Auch Luxemburgs P&T bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont.

Die Reform

Die Reform Anfang Mai ist wohl als Reaktion der Luxemburger Post auf diese Entwicklung zu verstehen. In der Zwischenzeit wurden die Probleme für die Kunden größtenteils gelöst, auch wenn es noch gelegentlich zu ärgerlichen Verspätungen bei der Zeitungszustellung oder Post kommen kann.

Man könne in diesem Zusammenhang nicht von bedeutenden Problemen sprechen. Unregelmäßigkeiten habe es nur in Einzelfällen gegeben, betont Postminister Krecké, der auf die hohe Qualität der Postdienstleistungen hinweist. 97,99 Prozent der Postsendungen würden am Tag nach der Abgabe zugetellt.