Beide Seiten informieren die Mitarbeiter

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LUXEMBURG - Am 15. Dezember ist der Kollektivvertrag für die Beschäftigten von ArcelorMittal abgelaufen. Es gelten die arbeitsrechtlichen Bestimmungen.

Die Gewerkschaften mobilisieren ihre Basis in den Betrieben von ArcelorMittal. Die Beschäftigten selbst sollen sich zu den Vorschlägen der Direktion für einen neuen Kollektivvertrag äußern. Die Delegierten von OGBL und LCGB hatten sie am vergangenen Donnerstag zurückgewiesen.

Sowohl OGBL als auch LCGB gehen in den Werken, um den Mitarbeitern das Patronatsangebot vorzustellen. Dieses sieht neben einer Reduzierung des Sonderurlaubs von zwölf auf drei Tage, eine Neuschreibung der Lohntabelle und eine Kürzung der Anfangsgehälter vor. Je nach Antwort der Beschäftigten sind gewerkschaftliche Aktionen möglich.
Der OGBL hatte bereits vergangene Woche Personalversammlungen samt Abstimmung angekündigt. Die Aktion sollte bis zum 20. Dezember abgeschlossen sein. Ähnlich verfährt auch der LCGB. Man werde in den Werken gehen und mit den Leuten reden, so der Präsident des LCGB-SESM, Georges Conter am Dienstag auf Nachfrage. Mit abschließenden Ergebnissen rechne man Mitte Januar.

Ohne Kollektivvertrag

Am 15. Dezember ist der Kollektivvertrag für die ArcelorMittal-Beschäftigen abgelaufen. Seitdem gilt laut ArcelorMittal-Direktion das Arbeitsrecht. Neue Kontakte mit der Direktion habe es in den letzten Tagen nicht gegeben, so Georges Conter.

Auch die Direktion informiert die Mitarbeiter unter anderem über Aushänge in den Betrieben über die aktuelle Lage. Die Informationskampagne ist bereits am vergangenen Freitag angelaufen. Dargelegt werden der Belegschaft die Vorschläge der Direktion, die u.a. Kompensationsmaßnahmen für die gestrichenenen Urlaubstage beinhalten.

ArcelorMittal hatte die alten Kollektivverträge für Arbeiter und Angestellte im Oktober 2012 gekündigt. Sie sollen nach der Einführung des Einheitsstatuts für die Beschäftigten durch eine neue, einheitliche Vereinbarung ersetzt werden. Trotz etlicher Verhandlungsrunden und einer langwierigen Schlichtungsprozedur konnten sich beide Seiten nicht verständigen.

Man sei bereit mögliche Schwierigkeiten in den Betrieben zu erörtern, lehne es jedoch ab, wegen konjunktureller und damit zeitweilig begrenzter Probleme bleibenden Veränderungen zuungunsten der Mitarbeiter zuzustimmen. Der Direktion gehe es hauptsächlich um eine Senkung der Löhne, hatte OGBL-Zentralsekretär Jean-Claude Bernardini vergangene Woche gesagt.

Die ArcelorMittal-Direktion spricht ihrerseits von vernünftigen Vorschlägen. Die Reduzierung von freien Tagen und der zeitlich befristete Lohnstopp würden durch andere Maßnahmen kompensiert, so eine neue Produktivitätsprämie und zusätzliche am Dienstalter gebundene freie Tage. Auch hatte die Direktion zusätzliche, über Lux2016 gehende Investitionen ins Aussicht gestellt.