André Zirves gestorben

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Im Alter von 89 Jahren ist am Mittwoch der langjährige Rümelinger Bürgermeister und ehemalige Resistenzler André Zirves verstorben.

Geboren wurde André Zirves am 5. Mai 1926 in Rümelingen, wo er seine Jugendjahre verbrachte. Anschließend besuchte er das Echternacher Lyzeum, wurde dort während des Studentenstreiks gegen den Nazi-Okkupanten von der Schule verwiesen, von der Gestapo verhaftet und in der berüchtigten Burg Stahleck interniert. Später versteckte ihn der Resistenzler Pierre Ponath zusammen mit seinem Kameraden Jean Heinisch in der Grube „Kazebierg“. Weil Ponath, der von den Nazis zu Tode gefoltert wurde, das Versteck nie preisgab, überlebte André Zirves die Wirren des Zweiten Weltkriegs.

1961 trat der engagierte Lehrer der LSAP bei, kandidierte zum ersten Mal 1969 für die Gemeindewahlen und wurde auf Anhieb auf den Bürgermeisterposten gewählt – ein Amt, das er ununterbrochen zwischen 1970 und 1990 bekleidete. Nach seiner Lehrerlaufbahn wurde er Berater im Gesundheitsministerium, von 1984 bis 1989 Parlamentsabgeordneter der LSAP. Von 1988 bis 1994 stand er der Grande Loge de Luxembourg als Grand Maître vor.

Ein beliebter Mitbürger

In seiner Heimatstadt Rümelingen war André Zirves, der mit Josette Peusch verheiratet war und zwei Töchter hatte, äußerst beliebt und in zahlreichen Vereinigungen aktiv. Lange Jahre war er Vorsitzender des Zwangsrekrutierten-Verbandes, des Kleintierzüchtervereins und des Turnvereins „L’Etoile“. Während 40 Jahren spielte er Cello beim „Cercle symphonique“.

André Zirves war der Initiator des Nationalen Grubenmuseums (1973) und dessen erster Präsident. Unter seiner Amtszeit kam Intermoselle nach Rümelingen und 1989 konnte er mit seinem Kayler Kollegen Jules Kauffmann die Sporthallen in Rümelingen und Kayl einweihen.

Nach vielen Jahren der politischen Aktivität zog André Zirves sich ganz diskret nach Echternach zurück, wo er im Altenheim lebte und anschließend ins Bettemburger Pflegeheim zog.

Die Beisetzung findet am Samstag um 15.30 Uhr in Rümelingen statt. Seinen Angehörigen möchte das Tageblatt sein tiefes Mitgefühl entbieten.