13 VereinigungenAmazon soll endlich zahlen – Protestaktion in Luxemburg-Stadt

13 Vereinigungen / Amazon soll endlich zahlen – Protestaktion in Luxemburg-Stadt
Protest gegen Amazons Geschäftspraktiken am „Black Friday“ in der Hauptstadt  Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

„Make Amazon pay“, hieß das Motto einer Kundgebung am Freitag, zu der 13 Vereinigungen aufgerufen hatten. Die Erfolgsgeschichte des Internetgiganten basiere vor allem auf Ausbeutung, einerseits seiner Mitarbeiter, andererseits der Allgemeinheit, lautet die Kritik. Die luxemburgische Tochtergesellschaft von Amazon zahlte voriges Jahr keine Steuern, obwohl sie einen Umsatz von 50 Milliarden verzeichnete. Dank des Wunders des „tax engineering“ habe die Firma keine Gewinne im Großherzogtum erwirtschaftet.  Lagerarbeiter und Fahrer von Amazon, weiblich wie männlich, stünden allerdings unter enormem Druck und seien problematischen Arbeitsbedingungen ausgesetzt – niedrige Löhne, hohes Arbeitstempo, hektische Arbeitszeiten und Repressalien bei Versuchen, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

Die Steuerhinterziehung sei ein permanenter Raubzug, weswegen vielen Ländern die nötigen Mittel für eine Sozial- und Umweltpolitik fehlten. Während Luxemburg eine beispiellose Wohnungs- und Kaufkraftkrise erlebt, sei es schockierend, dass eines der größten Unternehmen des Landes (und der Welt) in keiner Weise zum Wohlstand des Landes beitrage, während seine Angestellten, die Steuern zahlen, mit der galoppierenden Inflation konfrontiert sind.

Schließlich missbrauche Amazon auch den Planeten: Der Konzern habe eine Senkung seiner Treibhausgasemissionen um 0,4 Prozent im Jahr 2022 gefeiert, doch bei diesem Tempo werde er sein Ziel von Netto-Nullemissionen erst im Jahr 2378 erreichen. Laut Amazon sollte das Ziel eigentlich bis 2040 erreicht werden. Der große Ressourcenverbrauch durch den Black Friday werde diesbezüglich massive Rückschläge nach sich ziehen, nicht nur wegen des Berges an Verpackungsmüll, sondern auch wegen der Anzahl der Rücksendungen. Seit Jahren entsorge Amazon diese und unverkaufte Neuware illegal, indem sie sie einfach zerstöre.

Teilnehmer der Protestaktion: Rise for Climate Luxembourg, OGBL, ASTM, Collectif Tax Justice Lëtzebuerg, etika, déi Lénk, déi jonk Lénk, déi jonk gréng, CELL, vélorution Esch, Confédération internationale solidaire écologiste, Greenpeace, Move.

liah1elin2
25. November 2023 - 12.33

Es ist deprimierend, doch für solche Proteste ist es längst zu spät. Die Konsumenten dieser Welt machten Amazon und die HighTech-Firmen zu Weltkonzernen, die nun diktieren können, wo und wieviel Steuern sie zu zahlen gedenken. Die ehrlichen Steuerzahler sind die einfachen Angestellten.