Montag10. November 2025

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84,9 Prozent für Patrick Dury

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Patrick Dury ist neuer Präsident des LCGB. Der bisherige Generalsekretär war einziger Kandidat auf die Nachfolge von Robert Weber. Die Gewerkschaft soll bis 2015 1,2 Million Euro sparen.

Patrick Dury ist am Freitagabend im Kulturzentrum Sandweiler mit 84,9 Prozent Stimmen zum neuen Interimspräsidenten des christlichen Gewerkschaftsbundes gewählt worden. 152 der 183 anwesenden Delegierten stimmten für ihn.

Nicht ein Kongress sondern der Gewerkschaftsrat war zusammengerufen worden, um die Nachfolge von Robert Weber zu regeln. Weber war am 3. Oktober zurückgetreten. Anlass waren unter anderem Unstimmigkeiten bei der Beschäftigungsinitiative ProActif gewesen, deren Vorsitzender er ebenfalls war.

Bis zum Kongress 2014

Dury wird den Posten bis zum nächsten ordentlichen Kongress der Gewerkschaft 2014 bekleiden. Der bisherige Generalsekretär Patrick Dury war einziger Kandidat auf Webers Nachfolge. Seit der Demission Webers hatte der 46-Jährige zusammen mit den beiden Vizepräsident Georges Conter und Nico Hoffmann die Geschicke der Gewerkschaft geleitet. Der Differdinger Dury gehört dem LCGB seit 1990 an. Seine gewerkschaftliche Laufbahn begann der ehemalige Luxguard- und Arbed-Angestellte 1993 als Mitglied der Personalvertretung bei der Arbed. 1998 wurde er Gewerkschaftssekretär, 2009 Generalsekretär.

In seiner kurzen Eröffnungsrede hatte LCGB-Vizepräsident Nico Hoffmann an die Gründe für die Zusammenkunft erinnert. Der Rücktritt von Robert Weber sei der Ausgangspunkt für diesen Gewerkschaftsrat. Er sei aber zuversichtlich, dass der LCGB geeint und gestärkt aus der Krise herausgehen werde. Es gehe darum, die Sozialwahlen von 2013 vorzubereiten.

Noch weitere Posten zu besetzen

Der neue Generalsekretär und seine Stellvertreter werden vor Ende des Jahres vom Zentralkomitee gewählt. Dann werden u. a. auch die Posten des vormaligen Sozialsekretärs Joe Spier und von Viviane Goergen, die Ende 2011 in Rente geht, neu besetzt.

Dury stellen sich etliche große Herausforderungen. Er muss Wege aufzeigen, wie die Gewerkschaft den Schuldenberg von einer Million Euro abtragen soll. Nichtbezahlte Rechnungen gehen zum Teil noch auf die Sozialwahlen von 2008 zurück. Zusammen mit den Finanzproblemen bei ProActif gab die Gewerkschaft in den letzten Monaten kein sonderlich gutes Bild ab. Schließlich sorgte auch der undiplomatische Umgang mit zwei leitenden Gewerkschaftern, Marc Spautz und Ali Kaes, für Negativschlagzeilen. Beide waren quasi zwangsbeurlaubt worden. Diese Maßnahme soll zur Sanierung der Gewerkschaftsfinanzen beitragen.

Bis 2015 1,2 Millionen Euro sparen

In seiner Rede nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses betonte Dury, dass es nun darum gehe, die finanzielle Lage zu verbessern. Eine finanzielle Restrukturierung werde durchgesetzt. Bis 2015 sollen 1,2 Millionen Euro an Ausgaben eingespart werden. Die Initiative Proactif soll wieder auf gesunde Füsse gestellt werden.

Moderne Kollektivverträge, eine optimale Ausbildung, der Erhalt der Kaufkraft und des Index sowie der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, vor allem bei den Jugendlichen, und die Absicherung der Renten stellen die Prioritäten des neuen Präsidenten dar. Wortmeldungen aus dem Saal gab es nicht.