Dienstag28. Oktober 2025

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König Felipe VI. sorgt für mehr Transparenz

König Felipe VI. sorgt für mehr Transparenz
(Reuters)

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Ein Skandal wie der um seine Schwester Cristina soll sich nicht wiederholen. König Felipe untersagt seiner Familie Arbeiten für Privatfirmen.

Spaniens König Felipe VI. hat seiner Familie untersagt, für private Firmen zu arbeiten. Wie am Montag aus Palastkreisen in Madrid verlautete, sieht dies eine Neuregelung vor, die der 46-jährige Monarch gut einen Monat nach seinem Amtsantritt einführte. Sie gilt allerdings nur für den engen Kreis der Familie. Dazu gehörten neben dem Monarchen, Königin Letizia, die Töchter des Paares sowie das frühere Königspaar Juan Carlos (76) und Sofía (75).

Die Neuregelung hat vorerst keine konkreten Auswirkungen, weil kein Familienmitglied für Privatfirmen arbeitet. Felipes Töchter Leonor (8) und Sofía (7) sind ohnehin noch zu klein. Allerdings hätte eine solche Regelung, wenn es sie bereits in der Amtszeit von Juan Carlos gegeben hätte, möglicherweise eine Verwicklung von Felipes Schwester Cristina in den Finanzskandal um deren Ehemann Iñaki Urdangarín verhindert. Die 49-jährige Infantin war an Firmen ihres Mannes beteiligt, die nach Ermittlungen der Justiz dazu gedient haben sollen, Steuergelder zu unterschlagen. Die Affäre hatte dem Ansehen des spanischen Königshauses schweren Schaden zugefügt.

Verhaltenkodex

Nach der Neuregelung dürfen Felipes Schwestern Elena (50) und Cristina weiterhin ihren beruflichen Tätigkeiten nachgehen, weil sie nicht mehr zur königlichen Familie gezählt werden. Allerdings sollen sie künftig nur noch in Ausnahmefällen und nur mit Zustimmung des Monarchen offizielle Termine für das Königshaus wahrnehmen. Dafür sollen sie kein Geld erhalten.

Die Finanzen des Königshauses will Felipe von 2015 an alljährlich einer externen Prüfung unterziehen. Damit wolle der Monarch sein Versprechen einlösen, dass im Königshaus mehr Transparenz herrschen soll, hieß es. „Das Königshaus wird durchsichtiger und für die Gesellschaft zugänglicher“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Efe einen Sprecher. Der König habe außerdem den Auftrag gegeben, bis zum Jahresende einen Verhaltenskodex für die Mitglieder und Angestellten des Königshauses auszuarbeiten.

146.000 Euro

Felipe VI. nimmt bis Ende des Jahres als König mit dem Gehalt vorlieb, das er als Kronprinz erhalten hatte. Wie aus Palastkreisen verlautete, entschied der Monarch, die vor der Abdankung von König Juan Carlos eingeführten Gehältern nicht zu ändern. Danach bleibt sein Vater Juan Carlos bei seinem Jahresgehalt von 293.000 Euro. Felipe erhält mit etwa 146.000 Euro genau die Hälfte. Bis zum Ende des Jahres sollten die Gehälter für 2015 neu festgelegt werden, verlautete aus Palastkreisen.