Kein EU-Pass nach dem Brexit

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Der ehemalige Finanzminister Luc Frieden erklärte in einem Interview mit dem US-Sender CNBC, dass es keinen Weg gebe, der London erlaube nach einem Brexit weiter über den EU-Pass auf Finanzprodukten zu verfügen.

Es gibt „keine Möglichkeit“, die Großbritannien erlaube, nach einem Brexit weiter über den EU-Pass auf Finanzprodukten zu verfügen. „Wer raus ist, ist nun mal nicht drin“, so Frieden am Freitagmorgen gegenüber von CNBC. Daher könne Großbritannien auch nicht über den EU-Pass verfügen.

Als Beispiel nannte Luc Frieden die Schweiz: Auch sie ist nicht Mitglied in der EU, habe aber mehrmals angefragt, ob sie trotzdem über das Recht des „EU-Passes auf Finanzprodukten“ verfügen könne. Erhalten haben sie dieses begehrte Recht jedoch nie.

Für europäische Finanzplätze ist der EU-Pass auf Finanzprodukten ein wichtiges Element. Ein Finanzprodukt, welches in einem europäischen Land diesen Pass erhält, darf auch in den anderen Mitgliedsstaaten verkauft werden. Wenn der Finanzplatz London dieses Angebot nicht mehr hat, dann müssen die Finanzunternehmen nach neuen Standorten innerhalb der EU suchen, die über den Pass verfügen. Es geht um den Zugang zum Binnenmarkt.

Zudem ist Luc Frieden der Meinung, dass anderthalb Jahre nicht ausreichen werden für die Brexit-Verhandlungen. Sie werden sicher länger dauern als bis zum Ende des Jahres 2018, unterstrich er.

„Brexit war nicht unsere Idee“

Trotzdem ist er überzeugt, dass es möglich sein wird, ein Abkommen zu finden. Man benötige eine starke Partnerschaft – schließlich sei man ja Nachbarn.

Luxemburg, wie auch andere Finanzplätze in Europa, würden sicherlich kurzfristig von einem Brexit profitieren, antwortete er auf eine Frage nach den Brexit-Gewinnern. „Doch das ist nicht unser Ziel“, so der ehemalige Finanzminister weiter. „Brexit war nicht unsere Idee.“

Das komplette Interview:

Der frühere Finanzminister Luxemburgs ist heute Verwaltungsratspräsident der BIL.