EhrengastLuxemburger Gesundheitsministerin Paulette Lenert bei Feiertagszeremonie in Paris

Ehrengast / Luxemburger Gesundheitsministerin Paulette Lenert bei Feiertagszeremonie in Paris
Neben dem deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn war Paulette Lenert einer der Ehrengäste auf der Tribüne. Foto: Thomas Samson/AFP

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Zum französischen Nationalfeiertag hat Präsident Emmanuel Macron dem Gesundheitspersonal und anderen Helfern in der Corona-Krise gedankt. Das Land habe „Hingabe, Hartnäckigkeit, Mut und Solidarität“ bewiesen, erklärte der Präsident am Dienstag. Paulette Lenert gehörte neben den Gesundheitsministern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zu den Ehrengästen der Zeremonie.

Der französische Präsident hatte unter anderen Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) und ihre Amtskollegen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland zu der Zeremonie eingeladen. Diese Länder hatten Corona-Patienten aus Frankreich aufgenommen. In Luxemburger Kliniken wurden nach Angaben von Lenerts Ministerium 11 Franzosen behandelt.

Am Nationalfeiertag erinnert Frankreich an den Sturm auf das Bastille-Gefängnis am 14. Juli 1789. Er gilt als Auftakt der Französischen Revolution. Bei der diesjährigen Zeremonie zeichneten Flugzeuge die blau-weiß-roten Farben der französischen Flagge in den Himmel über den menschenleeren Champs-Elysées. Stattdessen gab es eine deutlich kleinere Zeremonie mit rund 2000 Soldaten auf dem Concorde-Platz. Öffentliche Zuschauer waren nicht zugelassen, der Bereich bis zum Triumphbogen war abgesperrt.

Macron nannte die diesjährige Zeremonie eine „nationale Hommage“ für alle Berufsgruppen, die in der Corona-Krise „ihr Leben gaben“ oder besonderen Einsatz gezeigt hatten. Neben Ärzten und Pflegekräften waren auch Lehrer, Supermarktkassierer, Bestatter, Polizisten und Feuerwehrleute unter den 2500 geladenen Gästen auf der Ehrentribüne.

Ballonproteste

Während der Zeremonie ließen Demonstranten Ballons mit einem Protestbanner über dem Concorde-Platz aufsteigen. Sie warfen Macron vor, die Krankenhäuser des Landes mit Einsparungen zu „ersticken“. Zuvor hatten Regierung und Gewerkschaften ein Hilfsprogramm für die Kliniken im Umfang von gut acht Milliarden Euro besiegelt. Es sieht auch mehr Geld für Ärzte und Pfleger vor.

Bei einem Fernsehinterview sprach sich Macron dafür aus, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes „in allen geschlossenen öffentlichen Räumen zur Pflicht zu machen“. Als möglichen Termin nannte er den 1. August. Die Regierung habe Hinweise, dass sich die Ausbreitung des Virus „ein wenig beschleunigt“, sagte Macron. Bisher gilt die Maskenpflicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Macron betonte, im Fall einer zweiten Corona-Welle werde die Regierung so „lokal und zielgerichtet wie möglich“ reagieren, um eine weitere Ausgangssperre zu verhindern. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zwischen März und Mai hatten die Wirtschaft weitgehend zum Erliegen gebracht. Frankreich ist mit mehr als 30.000 Todesfällen eines der am meisten betroffenen Länder in Europa.