„Handeln Sie nach Berufsehre und Würde“

„Handeln Sie nach Berufsehre und Würde“
(AP)

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Im ukrainischen Machtkampf hat Vitali Klitschko in einer Videobotschaft Sicherheitskräfte und Justiz aufgerufen, sich nicht an Repressionen gegen das Volk zu beteiligen.

„Führen Sie keine verbrecherischen Befehle aus und lassen Sie sich nicht zu ungerechten und illegalen Handlungen hinreißen“, sagte Klitschko in dem einminütigen Clip, den seine Partei Udar (Schlag) am Samstag in Kiew veröffentlichte. Die Behörden seien zum Schutz der Menschen da. „Handeln Sie nach Berufsehre, Würde, Tapferkeit und Gewissen“, appellierte er. Klitschko fordert unter anderem den Rücktritt des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch.

Nach den tödlichen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei in der Ukraine hat EU-Parlamentspräsident Martin Schulz der Regierung in Kiew Sanktionen angedroht. Seitens der EU könnten die Sperrung von Bankkonten und Reisebschränkungen für die Führung in Kiew nicht länger ausgeschlossen werden, sagte Schulz der „Bild“-Zeitung vom Samstag.

Drohungen und Warnungen

Der ukrainische Innenminister Witali Sacharschenko drohte den prowestlichen Demonstranten indirekt mit Gewalt. „Wer mit derart brutaler Gewalt vorgeht, verspielt den letzten Rest an Vertrauen“, sagte Schulz der „Bild“. Die Europäische Union müsse nun deutlich machen, dass sie Gewaltanwendung nicht akzeptiere. Schulz verlangte eine EU-Initiative zur Lösung des Konflikts. Brüssel müsse „dabei helfen, den Knoten in Kiew durchzuschlagen und dabei auch Russland einbeziehen“, weil das Land großen Einfluss auf den ukrainischen Staatschef Viktor Janukowitsch habe.

In Kiew starb unterdessen ein weiterer Demonstrant, der bei schweren Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und Polizisten verletzt worden war. Wie die Freiheitspartei am Samstag berichtete, handelt es sich um einen 45-Jährigen, der am Mittwoch in der ukrainischen Hauptstadt Schüsse in die Brust erlitten hatte. Damit stieg die Zahl der Todesopfer bei den Unruhen der vergangenen Tagen nach Angaben der Veranstalter der regierungskritischen Kundgebungen auf sechs. Die Regierung spricht von drei Toten.