Donnerstag27. November 2025

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Demo gegen Trierer Bischof Ackermann

Demo gegen Trierer Bischof Ackermann
(dpa/Archiv)

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Enttäuscht, wütend, unverstanden. So fühlen sich viele Gläubige im saarländischen Beckingen nach der Amtsenthebung ihres Pfarrers. Ihr Zorn richtet sich auch gegen den Bischof von Trier.

Aus Protest gegen die Amtsenthebung ihres Pfarrers wollen Gläubige der Pfarreiengemeinschaft Beckingen im Saarland gegen den Trierer Bischof Stephan Ackermann demonstrieren. „Wir kritisieren, dass der Bischof seine Autorität über das Wohl einer Pfarreiengemeinschaft stellt“, sagte Stefan Kredteck, Mitglied im Pfarreienrat Beckingen, am Montag. Zudem solle bei der Demo am kommenden Samstag (22. November) Solidarität mit dem Pfarrer gezeigt werden. Kredteck erwartete rund 200 Teilnehmer.

Bischof Ackermann hatte den rechtlich unbescholtenen Pfarrer am vergangenen Wochenende seines Amtes enthoben. Vorausgegangen war ein Streit, weil der 50-Jährige nach elf Jahren in Beckingen nicht auf eine andere Stelle wechseln wollte. Der betroffene Pfarrer wollte am Montag nichts sagen: „Ich werde mich gar nicht zu der Sache äußern“, sagte er. Er sei krank.

„Die Menschen sind enttäuscht“

Nach Angaben von Kredteck hatten am Wochenende Dutzende Gläubige die Gottesdienste in den Pfarreien Beckingen, Haustadt und Reimsbach verlassen, nachdem das Dekret zur Amtsenthebung verlesen worden war. „Die Menschen vor Ort sind enttäuscht und verstehen es nicht.“ Der Pfarrer habe gute Arbeit geleistet und sei bei dem Gros der Gläubigen beliebt gewesen, sagte der Pfarreienratsvorsitzende Manfred Jacobs.

Der 50-Jährige behalte sich vor, gegen die Entscheidung des Bischofs Beschwerde im Vatikan einzulegen, teilte das Bistum Trier mit. Bis das Verfahren endgültig entschieden sei, könnten Monate vergehen. Bis dahin werde der Geistliche im Dekanat Birkenfeld eingesetzt. „Er ist völlig am Boden zerstört“, sagte Kredteck.

Dem Pfarrer sei vorgeworfen worden, dass er gespalten habe. „Das stimmt nicht. Er hat zusammengeführt“, sagte Kredteck. Der Bischof habe mit diesem Schritt das Vertrauen der Menschen vor Ort „völlig verloren“. Seine seit fast einem Jahr laufenden Bistumssynode verkomme „zur Farce“. „Er hat nur zeigen wollen, dass er der Chef ist.“