„Führen, nicht Golf spielen“

„Führen, nicht Golf spielen“
(dpa)

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Donald Rumsfeld, Architekt des Irak-Desasters, wirft Barack Obama in der Syrien-Frage Führungsschwäche vor: Der Präsident sei ein "Minimalist" und "blamiere" die USA.

Ausgerechnet die treibende Kraft hinter dem Irak-Desaster hat sich zum bevorstehenden Militärschlag gegen Syrien geäussert. Der damalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wirft US-Präsident Obama Führungsschwäche vor, weil er lieber „Golf spiele“, während das Parlament über einen Militärschlag gegen Syrien abstimmt. Bei den beiden Präsidenten, unter denen er gedient hat, wäre ein solches Verhalten unvorstellbar gewesen, so Rumsfeld: „Gerald R. Ford und George W. Bush zeigten jene Führungsstärke, die jetzt fehlt.“

„Es kann nicht sein, dass 535 Abgeordnete eine Entscheidung treffen, die der Oberbefehlshaber treffen muss“, sagt er. Obamas Vorgehen sei „minimalistisch“. Der 81-Jährige plädiert für wenn-schon-dann-schon: „Entweder man tauscht dieses Regime aus, oder man macht gar nichts.“ Er fragte rhetorisch, was man mit einem „Schuss vor den Bug“ wohl erreichen könne. Das einzige Resultat sei eine „Schmach“ für die USA, die „schwach“ und „ineffektiv“ dastünden.

Knapp sieben Jahre nach seinem Rücktritt als US-Verteidigungsminister steht Donald Rumsfeld inzwischen wieder vermehrt in der Öffentlichkeit. Im Frühling dieses Jahres erschien sein Management-Ratgeber «Rumsfeld’s Rules». Am Dienstag war die Premiere eines neuen Dokumentarfilms «The Unknown Known» von Errol Morris, der aus einem langen Interview mit Donald Rumsfeld besteht. Morris hatte mit einem ähnlichen Format («The Fog of War») über den ebenfalls umstrittenen US-Verteidigungsminister Robert McNamara 2003 den Oscar für den besten Dokumentarfilm gewonnen.